Berichte der Fechtabteilung
21.03.2013 09:17
Die Lokalrivalen und der Unbekannte (März 2013)
Dass es nicht nur bei den Handballderbys in Marktredwitz zuweilen eng zugeht, zeigte sich vergangenen Samstag beim Rochus-Böhringer-Turnier. Zwar war der Wettkampf nicht so hochklassig besetzt, wie das tags darauf stattfindende internationale Jugendturnier „Egrensispokal“, doch fanden sich neben den oberfränkischen Vereinen auch Fechter aus Thüringen, Mittelfranken und Baden-Württemberg ein.
Bereits nach der Vorrunde zeichnete sich ein zu erwartendes Bild ab. Christoph Callsen vom TV Helmbrechts entschied 4 von 7 Gefechten für sich, unterlag in den anderen drei jedoch nur jeweils knapp mit einem Treffer. Durch diese gute Ausgangslage in die vordere Tabellenhälfte gesetzt, stand ihm im ersten k.o.-Rundengefecht mit Andre Langen vom MTV Saalfeld ein langjähriger Bekannter gegenüber. Langen konnte noch bis zum 8:8 mithalten, doch nach einer taktischen Umstellung musste er sich Callsen mit 9:15 geschlagen geben.
Im Viertelfinale stehend, sah sich dieser nun mit Martin Schmidt von der TS Bayreuth konfrontiert, der den Helmbrechtser bei den letzten Bezirksmeisterschaften sowohl im Einzel, als auch mit der Mannschaft geschlagen hatte. Vielleicht standen Callsen diese bitteren Niederlagen noch im Hinterkopf, denn zunächst ging Schmidt wieder souverän mit 4:7 in Führung. Doch dann zeigte der TVH-Fechter Kampfgeist, holte im zweiten Drittel auf und schaffte 31 Sekunden vor Schluss die erste kleine Überraschung mit dem 15:14 Siegtreffer.
Dass im Halbfinale ausgerechnet einer weiterer Bayreuther wartete und dass dieser ausgerechnet Matthias Daab hieß, passte perfekt ins Bild dieses, von Lokalduellen geprägten, Turniers. Daab, der in der bayerischen Rangliste momentan bester Oberfranke ist und einen Punkt vor Callsen liegt, schien seiner Favoritenrolle auch in diesem Gefecht zunächst gerecht zu werden. Aber nach kurzer Führung stellte sich ein offener Schlagabtausch ein, der in einem 13:13 mündete. Callsen gelang es in einer hitzigen Schlussphase seinen Gegner zu zwei entscheidenden Fehlern zwingen und entschied auch dieses Gefecht mit 15:13 für sich.
Markus Schneider vom FC Rheinfelden war an diesem Tag einer der wenigen, der vermutlich noch gegen keinen der anderen Fechter in irgendeiner Weise angetreten war. So war auch niemand in der Lage für das Finale eine Prognose abzugeben, das sich allerdings als ebenso spannend herausstellen sollte, als die vorherigen Kämpfe. Als Schneider beim Stand von 11:11 zwei blitzsaubere Konter zum 11:13 setzte, schien die Vorentscheidung zu dessen Gunsten bereits gefallen zu sein. Mit einem Gegenangriff und zwei ebenso schnellen Kontern, gelang es Callsen aber nochmals zum 14:14 auszugleichen. Schneider spielte daraufhin seine größere Erfahrung aus, ließ den Helmbrechtser in eine Falle laufen und setzte den Siegtreffer zum 15:14.
Erst im Finale gegen den „Unbekannten“ denkbar knapp gescheitert und die Lokalrivalen aus Bayreuth geschlagen, konnte der TVH-Fechter mit dem zweiten Platz sehr zufrieden zu sein. Was diese „Derbysiege“ allerdings wert waren, wird sich am 28.04. bei den Oberfränkischen Meisterschaften in Bayreuth zeigen.
(Bilder aus MAK ab nächster Woche in der Fotogalerie, Bilder aus Augsburg sind online!)