Berichte der Fechtabteilung
Fechten: Saisonabschluss mit bitterem Beigeschmack (Juni 2013)
Das diesjährige Saisonende hatten sich die Fechter des TV Helmbrechts etwas anders vorgestellt.
War man nach den guten Ergebnissen bei den Bezirks- und Bayerischen Meisterschaften noch optimistisch auch im Juni zu zufriedenstellenden Resultaten zu kommen, so stellte sich bereits beim Saalfelder Degenmarathon heraus, dass Anspruch und Wirklichkeit zu weit auseinander lagen. Dass das thüringische Turnier inzwischen einen sehr guten Ruf genießt, was das Niveau und die Atmosphäre betrifft, bewiesen unter anderem die zahlreiche angetretenen Fechter aus Bayern, Sachsen und Tschechien, die den Marathon als Vorbereitung für den anstehenden Saisonabschluss nutzten. Mit eben dieser Absicht nahmen auch Matthias Göldner und Christoph Callsen vom TVH teil.
Göldner, der erst sein zweites Turnier überhaupt und in Saalfeld sein erstes in der Aktiven-Klasse bestritt, erreichte in Vor- und Zwischenrunde 5 von 10 möglichen Siegen. Er qualifizierte sich damit für das D-Finale, in dem er nochmals 3 Gefechte für sich entscheiden konnte, was für ihn einen 47. Platz in der Endwertung bedeutete. Im Anschluss mahnte er selbstkritisch an, dass er in vielen Situationen den Gegner nicht gut genug lesen konnte, um rechtzeitig reagieren zu können. „Das muss ich auch im Training besser machen", meinte der Achtzehnjährige bei der abschließenden Analyse. Dass es allerdings weniger dem Training allein, sondern mehr der mangelnden Wettkampferfahrung zuzuschreiben ist, dass manche Gefechte unglücklich verliefen, bestätigte ihm Christoph Callsen, der zwischen seinen eigenen Gefechten Göldner beobachtete.
Für Callsen selber brachten die Vor- und Zwischenrunde 6 Siege und mehrere knappe 4:5 Niederlagen. Sein eigentliches Ziel, dem Einzug ins A-Finale, erreichte er mit dieser Leistung nicht, sodass er lediglich im B-Finale um die Plätze 13 bis 24 kämpfte. Bedingt durch die Wettkampfpause im Mai fehlte ihm die Routine, um sich hier entscheidend durchsetzen zu können, weswegen er nur 4 von 11 Gefechten für sich verbuchte. In der Endwertung kam Callsen damit auf den 20. Platz.
Das eine Woche später stattfindende Ranglistenturnier „Würzburger Stadtwappen" erwies sich als noch schwierigeres Pflaster. Ohnehin traditionell fechterisch am stärksten besetzt im bayerischen Vergleich war es in diesem Jahr besonders hochkarätig. Da es in Unterfranken nicht nur für Bayern, sondern auch für die Vereine aus Hessen und Baden-Württemberg Punkte zu holen gibt, gibt es dort jedes Jahr ein Stelldichein der Großvereine aus Frankfurt, Darmstadt und Offenbach, sowie der Kader aus dem deutschen Olympiastützpunkt Tauberbischofsheim. Zudem gesellten sich heuer Fechter aus 6 Nationen, darunter Frankreich und Großbritannien, hinzu.
Um gegen solche Qualität bestehen zu können, ist hohes fechterisches Training und Können nötig, das sich in Bayern nur sehr selten finden lässt, was daran zu erkennen war, dass Daniel Markus (TSV Schwaben Augsburg) als Ranglistenerster bereits im Achtelfinale scheiterte.
Daher ist es nicht weiter verwunderlich, dass Callsen nicht über die Zwischenrunde hinaus kam und sich mit Platz 38 zufrieden geben musste. Der TVH-Fechter sicherte sich zwar durch das Überstehen der Vorrunde zwei weitere Punkte für die Rangliste, war jedoch mit seiner Leistung sehr unzufrieden. „Hohes Niveau schön und gut, heute hat aber nichts gestimmt, zu langsamer Kopf, zu langsame Beine – das war nichts", so Callsen nach seinem letzten Gefecht gegen Janek Stumpf (FC TBB), das er chancenlos 1:5 abgeben musste.
Mit den in Würzburg geholten Punkten auf Platz 22 in Bayern gerutscht, beendet der Helmbrechtser die Saison 2012/13 trotzdem als erfolgreichster oberfränkischer Degenfechter.