Berichte der Fechtabteilung
08.10.2013 15:41
TVH-Fechten: Wie man sich gekonnt selbst ausbremst
Es zeigt sich ein Wandel in der sächsischen und bayerischen Junioren-Fechterwelt. Während das Florettfechten vor allem in Sachsen wieder großen Zulauf zu haben scheint, schnürt sich das Starterfeld im Degen immer weiter zusammen. Dies hat geringere Starterzahlen auf Wettkämpfen zur Folge, steigert aber auch gleichzeitig das Niveau der Turniere, da ausschließlich Degenspezialisten die oft weite Anreise auf sich nehmen.
Dieser Tatsache ist es wohl auch geschuldet, dass beim Saisonstart der männlichen bayerischen Degenfechter in der Juniorenklasse am vergangenen Sonntag beim Internationalen Juniorenturnier in Hof gerade einmal 26 Teilnehmer in der Halle waren. Einer dieser Fechter war Matthias Göldner vom TV Helmbrechts. Göldner hatte bereits in der Vorwoche in Jena bewiesen, dass er in der Lage ist auch bei größeren Turnieren gegen namhafte Vereine seinen Mann zu stehen. Den Eindruck bestätigte er auch in der Vorrunde, in der er 3 Gefechte zu seinen Gunsten entscheiden konnte und ein weiteres Gefecht denkbar unglücklich 3:5 verlor. Mit dieser soliden Basis qualifizierte er sich erfolgreich für die Zwischenrunde und niemand rechnete damit, dass es mit dem Einzug in die K.o.-Phase noch einmal eng werden könnte.
Was zunächst nach einem lockeren Gang aussah, kostete die Betreuer des TVH-Fechters im Laufe der Zwischenrunde nach und nach immer mehr Nerven, als Göldner nicht mehr in der Lage war die einfachsten taktischen Anweisungen von außen umzusetzen. „Keine Ahnung was los war, irgendwie war eine Blockade drin, die nicht mehr raus wollte. Da hab ich mich selbst ausgebremst…“, so der 18-jährige anschließend. Mit lediglich einem Sieg aus dieser Runde schaffte er es nur aufgrund des besseren Trefferverhältnisses den Einzug ins Achtelfinale. Dort musste er gleich im ersten Gefecht gegen den späteren Zweiten Thomas Jeske (ASV Ortenburg) antreten. Wer die Planche als Sieger verlassen würde stand relativ schnell fest und so musste sich Göldner bereits im zweiten Drittel mit 8:15 geschlagen geben.
Mehr Konzentration, vor allem in der Zwischenrunde, hätte dem TVHler sicherlich eine bessere Platzierung eingebracht. Mit Platz 15 am Ende kann er trotzdem hoch zufrieden sein, vor allem aufgrund der in der Vorrunde gezeigten Leistungen. Zudem holte er 8 Punkte für die bayerische Rangliste, was ihn auf Platz 12 schiebt, noch vor Paul Pastner (TS Bayreuth) und Tobias Haas (TSV Hof) und ihn damit zu Oberfrankens Topvertreter im Junioren-Herrendegen macht.