Berichte der TVH-Ausdauerabteilung
15.07.2012 10:08
Der härteste Tag des Jahres
Sicher ist, dass es für die meisten der rund 6000 Triathletinnen und Triathleten, die sich am vergangenen Wochenende auf den Weg gemacht haben, der längste und der schwerste Tag des Jahres war. 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,195 km Laufen standen auf dem Programm.
Die sich das antun, tun es nicht bei irgendeinem Wettkampf. Sie sind dabei beim größten Langdistanz-Triathlon der Welt, der darüber hinaus in diesem Jahr die offizielle Europameisterschaft der Europäischen Triathlon-Union ist. Erstmals seit 25 Jahren gab es damit wieder einmal eine echte Europameisterschaft in der Triathlonhochburg Roth und eines der größten Sportspektakel in Bayern.
Roth ist weltberühmt für seine einzigartige Atmosphäre - weit über 150.000 Zuschauer bildeten auch in diesem Jahr die Kulisse für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus über 50 Ländern der Welt. Hier wird Weltklasse-Triathlon neben herausragenden Amateurleistungen geboten.
Die Bedingungen für das Ereignis waren gut: Angenehme 18 Grad beim Schwimmstart, der Himmel leicht bewölkt, die Fans - auch die mitgereisten TVHler - wie immer in bester Stimmung.
Vom TV Helmbrechts waren Barbara Denzler, Jürgen Goller und Jürgen Leitloff im Mekka der Ausdauersportler am Start. Anja Hommel und Hans Denzler, die für den Challenge ebenfalls gemeldet waren, mussten leider krankheitsbedingt passen.
Es war eine gelungene Premiere für Jürgen Goller: In 11:53 Stunden hat er mit knapp 50 Jahren seinen ersten Ironman bewältigt. Nach akribischer und konsequenter Vorbereitung wagte sich der Helmbrechtser erstmals an die Langdistanz. Der Wettbewerb begann für Jürgen nach Maß - er brauchte nur 1:05 Stunden für die 3,8 Schwimm-Kilometer im Rhein-Main-Donau-Kanal, nach insgesamt 5:46 Stunden stieg er vom Rad - alles lief nach Plan. Doch auf der Laufstrecke kam ein Einbruch. "Das war ein fast perfekter Wettkampf. Blöderweise haben mich auf der Laufstrecke ab km 12 Magenkrämpfe geplagt, das hat mir eine gute Zeit verhagelt. Aber ansonsten war es toller Tag", lässt Jürgen Goller die Ereignisse Revue passieren. Am Ende eines langen Tages landete er auf einem sehr respektablen 1549. Platz im Gesamtklassement (Platz 106 in der AK50).
Auch die vielfache Roth-Teilnehmerin Barbara Denzler war gut aufgelegt. Bereits nach 1:25 Std hatte sie die 3,8 Kilometer im Kanal absolviert, ging die anschließende Radstrecke vielleicht etwas zu verhalten an und zog nach insgesamt 7:26 Stunden die Laufschuhe für den abschließenden Marathon an. Diesen erledigte sie trotz der zwischenzeitlich sehr sommerlichen Temperaturen in starken 4:35 Stunden - Grund zur Zufriedenheit für die TVHlerin: " Die Zeit war in Ordnung für den Trainingsaufwand. Ich habe mich beim Radfahren etwas geschont, das kam mir auf der Laufstrecke zugute." Barbara Denzler erreichte das Ziel in Roth nach 13:39 Stunden und landete damit auf Platz 298 (Platz 51 in der AK45).
Auch Jürgen Leitloff, der in der M 45 für den TVH an den Start ging, hatte sich konsequent auf den Wettbewerb vorbereitet und das Schwimmen in guten 1:40:45 gemeistert. Doch nach der Hälfte der Radstrecke zwangen ihn starke Rückenbeschwerden zur Aufgabe. "Schade, aber es ging einfach nicht mehr", so der Helmbrechtser in der Rückschau.
Gesamtsieger der Veranstaltung wurde der Südafrikaner James Cunnama mit einer Zeit von 7:59:59 Stunden, der damit die magische 8-Stunden-Marke knapp unterbot.
Timo Bracht, seines Zeichens zweifacher Ironman-Europameister, wurde mit 8:03:28 Zweiter und damit Europameister des Jahres 2012.