...4 Landesliga-Punkte für unseren LUKA VERAJA an diesem Wochenende...frankenpost-Bericht von Sport-Chefredakteur Wolfgang Neidhardt...und Fotos von Herrmann Kauper...

...und nach den Trainingseinheiten am morgigen Montag, am Mittwoch und dem Weihnachts-Basketball, bzw. Hirschberglein am kommenden Freitag gibt's trainingsfrei bis zum Freitag, 27.12. um 18.00 Uhr bis 21.30 Uhr als Auftakt für die Rückrunde mit folgendem Stand: TVH-Damen-I auf Rang 5 mit 14:10-Punkten und TVH-Herren-I auf Rang 8 mit 13:11-Punkten. - Da ist noch genügend Luft "nach oben" (aber genauso viel - ohne Training - "nach unten")...Und jetzt schon passend zur Jahreszeit die alte Bauernregel aus dem Volksmund: "Ist Sylvester hell und klar, kommt bestimmt ein Neues Jahr!"

Frankenpost-printausgabe-Bericht von Wolfgang Neidhardt
(Chef-Redakteur Sport)

HSG Fichtelgebirge – TV Helmbrechts 30:36 (11:16)

HSG Fichtelgebirge: Brosko, Gruber – St. Tröger (6), Burger (4), Bralic (2), Birner, Schöffel (3), Flasche (5), Wippenbeck (1), M. Tröger (3), Berger (1), Rieß, Kovar (5/2).

TV Helmbrechts: Cem Uzun, Seel – B. Aust (3), Leupold (1), Beck, D. Aust (4), Polzer (7), Beier (9/6), Eckardt, Schenk (3), Ch. Peetz (2), Müller (7).

Zuschauer: 350
Schiedsrichter: Elisabeth und Benjamin Mahler (Volkach)
                             wollten keine Heimschiedsrichter sein

Zeitstrafen: HSG 6, TVH 1, Rot: Rieß (HSG/17., grobes Foul)
Siebenmeter: HSG 2/2, TVH 6/6
Spielfilm: 1:0, 2:1, 2:4, 3:8, 5:11, 9:14, 11:16 (Halbzeit)
             14:18, 14:21, 16:25, 19:27, 22:28, 30:36-Endstand

Der Mann hat nicht gerade Gardemaß, was für einen Torhüter eher von Nachteil ist. Der Mann hat auch ein leicht überdurchschnittliches Zentimetergewicht, was Torhütern gelegentlich passieren kann. Der Mann hat aber vor allem eines: Erfahrung und Stehvermögen im besten Sinne. Die Rede ist von Cem Uzun, dem Routinier im Tor des Handball-Landesligisten TV Helmbrechts. Der stand beim Derbysieg seines Teams in Marktredwitz fast immer richtig -  parierte alleine in der ersten Halbzeit zehn freie Würfe.

So zogen die Seinen nach den beiden einzigen Führungen für die HSG Fichtelgebirge mit 1:0 und 2:1 auf 9:4 nach 15 Minuten davon. Dass der TV diese Führung zum 16:11 in die Pause rettete, lag natürlich auch an den anderen Helmbrechtsern, und es lag daran, dass die Gastgeber keinen Abwehrriegel aufbauen wollten oder konnten, gegen den sich die Frankenwäldler für gewöhnlich härter tun.

So kam Stefan Müller, wohl der beste Kreisläufer der Liga, immer wieder an den Ball. Und das reicht bekanntlich meistens für ein Tor oder zumindest einen Siebenmeter. Wobei der wuchtige Mann auch zeigte, dass er es durchaus auch mit dem Filigranen oder technisch Anspruchsvollen hat. Sein Treffer zum 19:14 aus Bedrängnis mit einem satten Rückhandwurf ließ auch manchen Marktredwitzer mit der Zunge schnalzen.

Doch Helmbrechts ist natürlich viel mehr als nur Uzun und Müller...

Foto: Hermann Kauper

weitere Fotos unter
www.frankenpost.de/fotos/sport/HSG-Fichtelgebirge-TV-Helmbrechts-30-36;cme368414,2124789


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TVH-Torwart Cem Uzun und Stefan "Schnitzel" Müller -
als hätte Frankenpost-Sport-Chef-Redakteur Wolfgang Neidhardt geahnt...


Da greift etwa nach 20 Minuten Dominik Aust ins Geschehen ein und setzt sofort mit zwei schönen Einzelaktionen Akzente. Sein Bruder Benjamin wird im später in Nichts nachstehen. Und Maximilian Baier hat sich unter anderem zu einem sicheren Strafwurfschützen gemausert. Alle sechs Siebenmeter setzte er humor- und schnörkellos ins Netz. Die HSG erhielt nur zwei Mal die Chance, von der Strafwurflinie zu werfen. Einige Zuschauer nahmen dies als ein Indiz dafür, dass das Geschwisterpaar aus Volkach mit den Pfeifen im Mund die Gastgeber etwas benachteiligten. Deutlicherer Beleg dafür war allerdings das Verhältnis der Zeitstrafen. Sechs gegen eine – da stimmten die Verhältnisse schon nicht ganz.

Spielentscheidend aber waren die Entscheidungen der Schiedsrichter nicht. Das war eher einer der wohl besten Auftritte des TV Helmbrechts in dieser Saison. Der leistete sich kaum individuelle Fehler, bot stattdessen immer neue originelle Varianten an und legte auch ein deutlich höheres Tempo auf das Parkett als die Gastgeber.

Auch gegen deren Strippenzieher Martin Kovar ließ sich der Gast einiges einfallen. Der Tscheche lässt sich natürlich nicht ausschalten, vermochte aber nur in wenigen Szenen so Regie zu führen, wie er es bei seinen besten Auftritten in dieser Saison tat. Kurz nach der Pause ließ ihn Trainer Markus Depolt draußen. Vielleicht ahnte der HSG-Trainer, dass sein Team die Sache nicht mehr kippen würde, zumal kurz nach der Pause schon wieder Cem Uzun zwei Treffern im Wege stand. Näher als bis auf 14:18 kamen die Fichtelgebirgler nicht heran, und kurz später hieß es schon 14:21, nach gut 40 Minuten sogar 16:25. Da war dann fast nur noch das rhythmische Klatschen der Gästefans zu hören. Und so ging es für die HSG nur noch darum, die Niederlage in Grenzen zu halten und ihre Anhänger ein wenig zu versöhnen, beispielsweise mit einem versuchten Kempatrick kurz vor Schluss. Dass auch der misslang, rundete das vorweihnachtliche Bild in Marktredwitz ab. Anlass zur Trauer ist diese Niederlage für die HSG freilich nicht. Denn mit 14:10 Punkten ist der Aufsteiger sehr zufrieden, genauso wie Helmbrechts mit 13:11. Beide dürfen sich auf eine entspannte Rückrunde freuen.

Wolfgang Neidhardt

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