...HELMETZER HEXENKESSEL: DANKE an die besten Fans der Liga, die unsere TVH-Füchse gegen den TV Münchberg auch in der bitteren Phase nach dem 19:19 bis zum Schluss super unterstützt haben! BERICHT bereits online!
...auch wenn wir keine Chance haben, wir unterstützen unseren TVH immer weiter!Hoch erhobenen Hauptes konnten die dezimierten TVH-ler aus der Halle gehen
Vier entscheidende Ballwegnahmen kombiniert mit 2x2 Minuten beim 19:19
bedeuten das 19:23 - Münchberg nutzt diesen Lauf zum entscheidenden 19:26
zum Spiel hier der Bericht von Wolfgang Neidhardt (frankenpost)
TV Helmbrechts – TV Münchberg 25:33 (17:16)
TV Helmbrechts: Cem Uzun, Seel – D. Aust (1) Beck (3), Eckardt (2), Leupold (8/5), Möckel, S. Peetz (1), Polzer (4), Rittweg (3), Schenk (2), Troßmann (1), Christian Wopperer.
TV Münchberg: Cenk Uzun, Fl. Bär – Chr. Bär (3/1), Goller, Kalas (2), Krauß (5), Jakob Lad (2), Jan Lad (6), Martin Lad (8/1), Mayer, Müller (5), Oberländer (1), Wilfert (1).
Zuschauer: 480. – Schiedsrichter: Gruner/Mildner (Schweinfurt/Marktsteft) leiteten gut. – Zeitstrafen: je 5. – Siebenmeter: TVH 5/5, TVM 4/3). – Spielfilm: 2:1, 3:2, 4:5, 12:8, 12:10, 15:15, 17:16 (Halbzeit), 19:17, 19:25, 22:30, 25:33.
Es gibt so Tage, und es gibt so Minuten, da ist plötzlich nichts mehr, wie es vorher war, alles ganz anders, und fast keiner weiß, warum. Minuten der beschriebenen Art erlebten gestern knapp 500 Zuschauer beim Handball-Klassiker in Helmbrechts. In den starteten Helmbrechts und Münchberg mit sehr unterschiedlichen Voraussetzungen. Der Gast, ohnehin auf dem Papier deutlich besser besetzt, musste mit Sammet noch einen Stammspieler ersetzen. Der Gastgeber durften hingegen zurecht über Personalnot klagen, fiel doch kurz vor dem Anpfiff mit Benjamin Aust eine der zentralen Figuren wegen einer Armverletzung aus.
Das schien aber die anderen TVHler gar nicht zu stören, 35 Minuten lang. Denn Münchberg machte zunächst seinem Ruf alle Ehre und ließ des Gegners Angreifer meist großzügig gewähren. Bestenfalls waren die Abwehrkräfte zu spät dran und mussten Strafstöße hinnehmen. Meist aber durften neben Leupold auch die jungen Beck und Rittweg nach Lust und Laune werfen. Beim 12:8 nach 19 Minuten wollte mancher in der Halle schon an eine Überraschung glauben.
Noch folgten Minuten, die die Hoffnung nährten. Aus einer 17:16-Pausenführung machte Helmbrechts ein 19:17 nach 36 Minuten. Alle Voraussetzungen für ein spannendes Finale schienen gegeben. Doch dann kamen sie, die besagten Minuten. Deren zwölf waren es, in denen Helmbrechts kein Tor gelang, Münchberg hingegen deren neun. Schon vor Müllers Treffer zum 19:26 war ziemlich Ruhe eingekehrt in der Göbel-Halle, wussten alle: Die Luft ist raus, aus der Partie, möglicherweise auch aus manchen weiß-schwarz gewandeten Spieler.
Gerne suchen Fachleute hinterher nach dem Grund, warum solch merkwürdige Minuten auftreten. Einige in der Halle taten dies bei den Schiedsrichtern. Doch die trafen bestenfalls zwei oder drei Mal bestenfalls fragwürdige Entscheidungen in 50:50-Situationen gegen die Gastgeber. Die meisten aber erkannten an: Hier hat der wesentlich besser aufgestellte Gast nur auf seine Chance gewartet, nach sehr mäßigem Start. Und er hat sich des Grundsatzes besonnen, dass zu einem erfolgreichen Handballspiel auch eine stabile Defensive gehört. Die verdammte den TV Helmbrechts weitgehend zur Ideenlosigkeit. Und auf der Gegenseite bekamen nun die Kraußens und Lads die Räume, um ihre Spielfreude und ihre technischen Fähigkeiten auszuleben.
Wenn sie dies können und wollen, dann machen sie aus dem TV Münchberg zu einer der besten Mannschaften der Handball-Landesliga. Die kann dann, wie gestern, auch schon mal verkraften, dass Scharfschütze Kalas nur selten zum Wurf kommen darf oder will und dass erst nach der Pause ein Torhüter wie Bär mehrere Bälle pariert. Der TV Helmbrechts hingegen wusste und weiß, dass er nur ein Ziel haben kann: Mit möglichst vielen Energieleistungen, bevorzugt in eigener Halle, Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln. Das kann schon in kompletter Besetzung schwer werden. So, wie der TVH im Derby gestern aufstellen musste, fehlt ihm auf mancher Position das Potenzial für die Liga. Das zu erreichen, ist eben auch für die immer wieder nachrückenden Talente, unter anderem eine Frage von Zeit und Geduld.
Wolfgang Neidhardt