Bezirksoberliga Herren, 1.2.2009: TVH - TV Weidhausen 28:25
Quelle: Frankenpost -Gesamtausgabe- vom 2.2.2009
Der TV Helmbrechts ist seit Sonntag der erste Verfolger des Nachbarn TV Münchberg an der Spitze der Handball-Bezirksoberliga. Nach zähem Ringen schüttelte er gestern den bislang punktgleichen TV Weidhausen mit einem verdienten Sieg ab.
Der TV Helmbrechts ist seit Sonntag der erste Verfolger des Nachbarn TV Münchberg an der Spitze der Handball-Bezirksoberliga. Nach zähem Ringen schüttelte er gestern den bislang punktgleichen TV Weidhausen mit einem verdienten Sieg ab. Leisten sich die Helmbrechtser in den kommenden Wochen keinen Ausrutscher, dann können sie im direkten Duell am 8. März mit Münchberg gleichziehen.
TV Helmbrechts: Hinterkausen, ab 35. Min. Uzun – B. Aust (4), D. Aust (2), Eckstein (7/7), Gwosdz, Müller (5), Chr. Peetz (2), Polzer (3), Schneider, Schöpf (5).
Zuschauer: 200. – Schiedsrichter: Berghammer/Fehn (Bayreuth) hatten nicht ihren besten Tag. – Siebenmeter: Helmbrechts 8/7, Weidhausen 4/4. – Zeitstrafen: Helmbrechts 4, Weidhausen 8. – Rote Karte: Graupner (TVW, 33./3 x 2).
Gut zehn Minuten sind noch zu spielen. Helmbrechts hat kurz zuvor eine Drei-Tore-Führung eingebüßt, war minutenlang relativ ratlos der massierten Abwehr des geschwächt angetretenenen Rivalen gegenübergestanden. Erneut dauerte ein Angriff lang. Keine Lücke wollte sich auftun. Die Schiedsrichter heben den Arm wegen passiven Spiels. Mit etwas Glück kommt Stefan Müller etwa neun Meter vor dem Tor an den Ball und drischt diesen mit Gewalt und vielleicht einer Portion Verzweiflung in die Maschen: 21:21.
Vielleicht eine Schlüsselszene in einer Partie, die nichts war zum Zungenschnalzen, der lange Zeit auch das Tempo fehlte, die von vielen kleinen Störmanövern geprägt war, die die Unparteiischen nicht immer richtig beurteilten. Doch Müllers Hammer schien so etwas wie eine Befreiung für die Gastgeber zu sein. Der leicht angeschlagene Niki Aust brachte seine Farben erstmals seit knapp zehn Minuten wieder in Führung, Christian Peetz antwortete umgehend auf das 22:22, und dann kamen die Minuten des zweiten kompakt gebauten im TVH-Team: Torhüter Cem Uzun. Vier Mal war er in den letzten sechs Minuten zur Stelle, immer dann, wenn‘s dringend nötig war: nach dem 23:22 durch Peetz, nach Benni Austs Kontertor zum 24:22, und nach Marco Ecksteins siebten verwandelten Siebenmeter zum 26:23, gut zweieinhalb Minuten vor Schluss.
Noch stand der Sieg nicht fest. Der Gast kam zwei Minuten vor dem Ende auf 24:26 heran, eroberte mit nun offensiver Abwehr den Ball – und wieder stand Cem Uzun diesem auf dem Weg ins Tor im Wege. Danach konnte dann der zweite Kompakte, Stefan Müller, relativ locker seine Treffer Nummer vier und fünf erzielen. Die Entscheidung war gefallen.
Neben den beiden Genannten standen im TVH-Team noch einige weitere Väter des Sieges, etwa Benni Aust und Stefan Polzer, die unaufhörlich versuchten, das Gästebollwerk anzubohren und am Ende für ihre Unermüdlichkeit belohnt wurden. Schließlich sorgte in der ersten Halbzeit Jörg Hinterkausen mit neun parierten Würfen dafür, dass seine Mannen nach 0:1- und 1:2-Rückständen ständig in Führung lagen, mehrfach mit drei Treffern Distanz, einmal, kurz vor der Pause gar mit 15:11.
Doch die Gäste arbeiteten sich heran, gingen nach der Pause sogar zwei Mal in Führung und durften lange hoffen – bis dann eben Müller seinen Mut zusammennahm und Uzun keinen Ball mehr durchließ. W. N.