Favorit Ottobeuren wankte, aber fiel nicht

TV Helmbrechts Hofmann, Uzun (beide Tor); B. Aust (1), D. Aust (6/3), Blab (2/2), Jicha (2), Klaus (5), Polzer (4), Schenk (6), Schöpf (3), Seiferth (1/1).

Schiedsrichter:Kamm / Waltner(Erlangen)hatten die Partie jederzeit fest im Griff

Zuschauer: 4 0 0

Zeitstrafen: Helmbrechts (4), Ottobeuren (10).

Treffender, als die Betreuer bzw. Manager der beiden Vereine es formulierten, hätte das Fazit dieser Begegnung nicht ausfallen können.

Während sich Gotti Aust (TV Helmbrechts) nach der Partie, trotz der knappen Niederlage) zufrieden zeigte,kreidete Sven Radant (TSV Ottobeueren) seiner Mannschaft an, dass sie nach der klaren 32:26 Niederlage nicht mehr konsequent zu Ende spielte und sich beinahe nochmals selbst in Gefahr brachte.

Radant weiterhin: Der TSV hat bis zur 57. Minute eine solide Leistung geboten, dank der beiden überragenden ungarischen Akteure TW Varga sowie More, der es incl. 8 verwandelter Siebenmeter auf insgesamt 16 !!Treffer brachte.

Vom "Helmbrechtser Hexenkessel" hatten sich die Gäste unterm Strich etwas mehr versprochen. Gotti Aust abschließend zeigte sich mit "seinem Publikum" und dem TVM-Akteueren aber mehr als einverstanden. Vielleicht war es die Torfolge, dass die Stimmung diesmal nicht ganz den Gipfel erreichte.

Entscheidende Kriterien der knappen Niederlage aus der Sicht von Aust war die vorübergehende Verletzungspause für Niki Aust, als der TVH trotz Überzahl in Rückstand geriet, und die vergebenen Chancen beim 26:27-Zwischenstand, die prompt jeweils mit einem Gegentreffer bestraft wurden.

Gut, dass jetzt für den TVH eine Woche Pause ansteht, um bis zum Auswärtsspiel am 4.2. um 19.30 in Cham möglichst wieder alle Verletzten dann gesund an Bord zu haben.

Die Partie begann so richtig nach dem Geschmack der Zuschauer, als es die Gäste mit zwei technischen Fehlern in Folge dem TVH ermöglichten, den ersten Treffer zu erzielen. Bis zum 4:4 wogte das Geschehen hin und her, ehe die Hausherren auf 7:5 davonzogen. Dazwischen lagen zwei verworfenen Strafwürfe von Klaus und Blab.

Welch Klassekreisläufer Petr Jicha ist, bewies er nicht nur beim 1:0, sondern auch beim 9:6, als er jeweils die Bälle aus der Drehung annahm und sicher verwandelte. Die Gäste, die über eine technisch versierte und homogene Truppe verfügen, zeigten immer wieder phasenweise, welch guten Handball sie zu spielen in der Lage sind.

Es war das eine oder andere Schmankerl, das Ottobeuren immer wieder einstreute und den Rückstand auf Tuchfühlung hielt. Der erste Bruch ins Spiel der Gastgeber kam, als "Niki Aust" - wie eingangs erwähnt, verletzungsbedingt ausfiel. Dies brachte den TVH kurzfristig derart aus dem Konzept, dass selbst eine 6:4-Überzahl nicht aus- reichte, um die zu diesem Zeitpunkt stehende 12:10 Führung weiter auszubauen.

Im Gegenteil, ausgerechnet in diesen Minuten schafften die Gäste den Ausgleich und nutzten -dank ihres überragenden Akteurs More - die Gelegenheiten zur eigenen 15:12 Führung. Dass Ottobeuren diesen Dreitore-Vorsprung mit in die Kabine nahm, war auch der Helmbrechtser Siebenmeterschwäche an diesem Tag mitzuverdanken, denn Blab scheiterte Sekunden vor der Pausensirene erneut am glänzenden Gästekeeper Varga.

Und als wiederum More unmittelbar nach Wiederanpfiff auf 16:20 erhöhte, sah es nach einer schnellen Vorentscheidung aus. Aber der TVH gab sich zu keinem Zeitpunkt auf, eine Moral die Beachtung verdient. Und so schnupperten die Frankenwäldler zwischendurch mehrmals am durchaus möglichen Punktgewinn.

Die Zwischenstände von 18:20, 20:21 bis zum 26:27 dokumentieren dies nachdrücklich. Auch unter Bedrängnis gelangen dem TVH immer wieder spektakuläre Tore. So auch der Rückhandwurf -trotz Fouls - von Polzer zum zwischenzeitlichen 23:23 Ausgleich.

Obwohl es immer deutlich wurde, dass es Ottobeuren mit geschickten Tempovarianten und Spielverlagerungen gelang, den Rhythmus zu bestimmen, konnten sich die Gäste dem aufopferungsvollen Kampf der Hausherren nicht er- wehren. Und hätte es der TVH verstanden, die folgenden Gelegenheiten besser zu nutzen, wäre der Kampf auf biegen und brechen bis zur Schlußsirene weiter gegangen.

So kamen neben Pfosten- und Lattentreffern zwei weitere verworfene Siebenmeter hinzu und dadurch hatte Ottobeuren zwischen der 49. und 54. Minute leichtes Spiel,von 26:27 auf 26:32 davonzuziehen. In dieser Phase zeigte sich auch, dass die Gästemannschaft hervorragend eingestellt war und nicht ganz zu Unrecht an der Spitze mitspielt.

Dem TVH seinerseits muss man nochmals nachdrücklich bestätigen, dass selbst dann, als die Entscheidung gefallen schien, nochmals die Ärmel hochgekrempelt wurden und letztlich ein Ergebnis zustande kam, das dem eigentlichen Spielverlauf unterm Strich auch gerecht wurde.

So konnten die Gäste mit zwei wichtigen Punkten im Gepäck sicherlich zufrieden die Heimreise antreten, wärend der TVH und seine "tollen Fans" zwar über die Niederlage traurig sein durften, nicht aber über die Gesamtleistung ihrer Mannschaft. Lediglich "Luki Klaus" wird mit seiner Wurfausbeute an diesem Tag alles andere als zufrieden sein, denn bei etwas mehr Glück und Geschick wäre zumindest der Punktgewinn in Reichweite geblieben.

Karl-Heinz RUCKER (Gastreporter TV Münchberg)

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