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HANDBALL
Szentgyörgyi wechselt zu Liga-Konkurrent
Ungarischer Rückraumspieler des TSV Partenstein trägt nach der Winterpause das Trikot der DJK Waldbüttelbrunn
Handball-Landesligist TSV Partenstein verliert in der Winterpause seinen stärksten Spieler – Joszef Szentzgyörgyi verlässt den Tabellendritten und wechselt zum Liga-Konkurrenten DJK Waldbüttelbrunn. Der Ungar war erst im Sommer zu den Spessartern gekommen und hatte großen Anteil daran gehabt, dass die Mannschaft von Trainer Manfred Wirth über viele Wochen die Tabelle angeführt hatte. Doch die 23:29-Niederlage am Sonntag in Coburg wird der letzte Auftritt des Rechtshänders im Partensteiner Trikot gewesen sein.
Klar, dass man auf Seiten der Spessarter wenig begeistert über den Abgang ist. „Nun ist es schon im Amateurbereich wie bei den Profivereinen, dass man in der Winterpause Handballspieler von Mitkonkurrenten abwirbt“, schreibt TSV-Manager Harald Lieber in einer Pressemitteilung, der von Szentgyörgyi vor drei Wochen über dessen Wechselabsicht informiert worden sei. „Es war uns nicht möglich, ihn zu bewegen, wenigstens die Runde 2010/2011 in Partenstein zu beenden. Auch konnten und wollten wir nicht das Gehalt, das er in Waldbüttelbrunn bekommt, bezahlen. Laut eigener Aussage möchte Waldbüttelbrunn unbedingt wieder sofort in die Bayernliga aufsteigen, und da holt man sich doch mal gerne den besten Spieler vom Tabellenführer.“ Spitzenreiter ist der TSV aber mittlerweile nicht mehr, Partenstein hat die letzten drei Partien verloren.
Lieber zu den Gründen für den Wechsel: Beim ersten Gespräch im März 2010 habe Szentgyörgyi erklärt, da er sich schon seit vier Jahren in Deutschland befinde, eine Arbeitserlaubnis zu besitzen. „In Nachhinein stellte sich dann heraus, dass er keine unbefristete Arbeitserlaubnis für Deutschland hatte. Leider war es für uns nicht möglich, eine passende Arbeitsstelle für ihn zu bekommen“, so Lieber.
Unzufrieden
Dass der Rückraumspieler selbst an seinen Verein herangetreten sei, berichtet Winfried Körner, Sportvorstand der DJK Waldbüttelbrunn. „Er war unzufrieden in Partenstein. Ihm ist Arbeit zugesagt worden, und das konnte der Verein scheinbar nicht realisieren“, so Körner. Deshalb habe sich Szentgyörgyi an DJK-Trainer Karoly Kovacs, einen ungarischen Landsmann, gewandt und gefragt, ob ihm dessen Klub eine Arbeit vermitteln könne. Als das gelang, entschloss sich der 25-Jährige, der sich bis 10. Januar auf Urlaub in der Heimat befindet, zum Wechsel und unterschrieb bei der DJK einen Vertrag für eineinhalb Jahre.
„Es tut mir leid für Partenstein, ich hoffe, dass das Verhältnis zwischen den Vereinen nicht leidet. Ich weiß selbst, was es für eine Arbeit macht, einen solchen Spieler zu holen“, erklärt Körner, dessen Team als Tabellenfünfter schon etwas Rückstand auf Aufstiegsplatz eins und Relegationsrang zwei besitzt. Zudem wird der Waldbüttelbrunner Neuzugang zu Beginn der Rückrunde noch nicht zur Verfügung stehen, Szentgyörgyi erhält eine zweimonatige Sperre. Das heißt: Auch im Rückspiel gegen Partenstein am 12. Februar 2011 wird der Ungar nicht dabei sein. „Darüber“, so erklärt Körner, „bin ich auch ganz froh.“