HANDBALL: SG Helmbrechts/Münchberg Männer Landesliga/Nord vom Samstag, 2. April 2022 - 19:45 Uhr

SG Helmbrechts/Münchberg - HaSpo Bayreuth II 21:15 (10:8) SG H/M: Hurt, Behrens (Tor); Kalas, Panzer, Aust (2/2), Kritzenthaler (5), Reif (4), Mayer, Julian Merz, Lad (1), Troßmann (5), Roßner, Pritschet (3), Peetz (1), Schiedsrichter: Christine Büttner (Stadeln); Christan Geißler (Fürth). Zuschauer: 210 Zeitstrafen: je 2. Siebenmeter: 2/2; 8/4. Spielfilm: 4:1, 5:4, 10:5, 10:8 (HZ); 12:10, 15:11, 19:12, 19:14, 21:15. Wie es auch SG-Trainer Christian Seiferth am Ende in seiner Analyse ausdrücklich erwähnte, war es die Tatsache, dass beiden Mannschaften die Bedeutung des Spiels von Beginn weg anzumerken war. Dies war mit einem Blick auf die Tabelle auch verständlich. Es geht in dieser Saison mit verstärktem Abstieg, zudem mit noch immer einer unbegradigten Tabelle, wirklich um jedem Zähler. Wenn es sogar deren zwei in einem Aufeinandertreffen vermeintlich gleichstarken Teams werden können, dann löst das auch ein Stück weit Verkrampfung auf beiden Seiten aus, die der aktuellen Situation zugrunde gelegt, sogar ein Stück weit berechtigt ist. Die Gastgeber legten los wie die Feuerwehr und hatten ihren ersten Abschluss auf der Linksaußenposition bereits nach 34 Sekunden. Doch Julian Merz, sonst Mister Zuverlässig bezüglich der Auftakttreffer, scheiterte wie noch zweimal in der Folge. Beim Zwischenstand von 2:1 glänzte SG-Keeper Lukas Hurt mit einem gehaltenen Strafwurf. Somit sind in dieser kurzen Aufzählung auch die beiden Hauptakteure dieser Begegnung genannt. Dass es in der Folge eine für Landesligaverhältnisse sehr Tor arme Partie wurde, lag in erster Linie an der Torstehern beider Teams, die phasenweise spektakuläre Paraden ablieferten. Während Vincent Plötz sein HaSpo-Gehäuse mit einer Serie von gehaltenen freien Würfen sauber hielt, wollte natürlich sein Gegenüber Lukas Hurt in keinster Weise nachstehen. Er gönnte sich zudem den Luxus, 4 von insgesamt 8 Bayreuth Siebenmeterwürfen zu entschärfen. Genau an diesen Beiden bissen sich die Angreifer die Zähne aus oder anders formuliert. In den mitgeführten Getränkeflaschen war bei keiner Mannschaft das Zielwasser dabei. Das war mit ein Grund, warum es den Gastgeber in der Helmbrechtser Göbelhalle nicht gelang, die 4:1-Führung weiter auszubauen. Es wurde in der Summe immer wieder viel zu viele Versuche, bis tatsächlich wieder Zählbares auf die Anzeigentafel kam. Da verwunderte es auch wenig, dass die Gäste, die mit voller Kapelle angereist waren, immer dicht auf den Fersen blieben. Beim 6:5 Anschluss sogar wieder auf Schlagdistanz. Als dann Troßmann, der auf seiner Seite in der Summe auch einiges zu viel liegen ließ, endlich zweimal traf und Jonas Roßner sowie Jan Philipp Kritzenthaler nachlegten, waren es beim 10:5 erstmals 5 Treffer Differenz. Es passte aber einfach zu diesem Spiel, dass auch diese Führung in der Folge wieder schrumpfte. Nicht, weil Bayreuth aus allen Rohren kanonierte. Dagegen sprechen schon die "nur" erzielten 8 Treffer aus Halbzeit eins. Es waren vielmehr die Fahrkarten der Gastgeber, die ein Schützenfest verhinderten. Knallhart fomuliert: Die Partie hätte eigentlich beim Seitenwechsel zu Gunsten der Hausherren entschieden sein können, ja eigentlich müssen. Obwohl aus dem Vorspiel eine Niederlage mit 11 Toren Unterschied stand, gab es Chancen in Hülle und Fülle um sogar noch den direkten Vergleich für sich zu entscheiden. Aber die Gastgeber ließen einfach zu viel liegen und durften sich deshalb auch nicht wundern, dass sie nur mit einem zwei Tore Vorsprung in die Kabine ging. Auch nach Seitenwechsel änderte sich nichts dramatisch am Geschehen. Die Sahnestückchen fehlten, Stückwerk dominierte, auch wenn Jad Lad zwischendurch in Abwehr und Angriff zeigte, dass er für diese Mannschaft noch eminent wichtig sein kann. Trotzdem bauten jetzt die Seiferth-Schützlinge ihren Vorsprung aus, bevor ein nicht alltäglicher Timeoutversuch der Gäste zu einem Strafwurf für die Hausherren führte. Die SG lief gerade einen Konter, als von der Bayreuther Bank die "Grüne Timeoutkarte" auf den Zeitnehmertisch gelegt wurde. Abpfiff, Konter unterbrochen und wie es die Regel verlangt, dann eben Strafwurf für die SG. Den verwandelte Domink Aust sicher zum 19:12. Dass dieser Zwischenstand aber noch immer kein sanftes Ruhekissen war, lag an der Fortsetzung des Festivals an ausgelassenen Chancen. Am Ende stand ein 21:15, dass in torreichen Ligabegegnungen auch schon mal Halbzeitstand war. Für die Spielgemeinschaft aus Helmbrechts und Münchberg zählte von Beginn an in dieser Begegnung am Ende nur der Sieg. Der wurde es und wie dieser zustande kam, wird unterm Strich bald wohl nur noch die Statistiker interessieren. Für die SG war der Erfolg nicht nur für das Punktekonto ein Seelenschmaus, sondern auch Rückenstärkung für 4 schwere aufeinanderfolgende Auswärtsbegegnungen. Trainer Christian Seiferth abschließend: "Die Jungs haben alle auf Anschlag gefightet und letztendlich haben wir doch absolut verdient gewonnen"

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