HANDBALL: SG Helmbrechts/Münchberg MÄNNER LL/NORD vom Samstag, 17. Sept. 2022 - 18:00 Uhr
HANDBALL MÄNNER LL/NORD
SG Helmbrechts/Münchberg - ASV 1863 Cham 26:22 (11:10)
SG H/M
Hurt, Behrens (Tor);
Roßner (2), Johannes Reif (4), Benjamin Aust, Troßmann (4), Lad (3), Panzer (4), Kalas, Merz (4), Dominik Aust (1), Peetz, Mayer (4/1), Jakob Reif.
Schiedsrichter: Christine Büttner (Stadeln); Christian Geißler (Fürth)
Zuschauer: 260
Zeitstrafen: je 4
Siebenmeter: 2/1; 9/6.
Spielfilm: 1:0, 2:2, 4:2, 5:4, 8:7, 11:10 (HZ); 13:10, 18:11, 19:13, 20:16, 24:21, 26:22.
Auftaktsieg, Auftaktsieg! So jubelten Spieler, Verantwortliche und Fans in der gut gefüllten Münchberger Gymnasiumhalle nach dem Auftaktsieg gegen den Bayernligaabsteiger aus Cham. Vor allem die begeisterten Zuschauer erkannten über die gesamte Spieldauer, wie hochmotiviert und fokusiert die Seiferth-Truppe ihren Dienstauftrag über die volle Distanz eindrucksvoll ablieferte. War auch Voraussetzung, um am Ende die beiden Punkte gegen einen starken Gegner einzusacken.
Den Spielverlauf gedanklich nochmals kurz ins Gedächtnis zurückgerufen, hätte die Partie auch SG Lukas Hurt gegen ASV 1863 Cham heißen können. Es würde den Rahmen dieses Berichtes sprengen, alle Glanztaten des SG-Keepers aufzulisten. Doch dessen Galaauftritt verdient es, einige Passagen im Zeitraffer zu erwähnen.
Warum die Gastgeber nach einer knappen Viertelstunde mit 6:4 vorne lagen, beantwortet in erster Linie die Handschrift von Lukas Hurt, 4 freie Bälle und 3 gehaltene Strafwürfe nagten gewaltig am Nervenkostüm der Gäste. Er war die Konstante im SG-Spiel und weitere große Auftritte folgten zu Beginn der zweiten Hälfte. Mit spektakulären Abwehraktionen trieb er die Gäste oft an den Rand des Wahnsinns. Von 11:10 auf 18:11. In 18 Minuten einen einigen Gegentreffer. Wohlgemerkt, in einer Landesligapartie und zudem gegen den Bayernligaabsteiger, der in Münchberg über weite Strecken schon zu erkennen gab, dass wieder mit ihm zu rechnen ist.
Doch ein Torwart kann meist nur dann exzellente Leistungen abliefern, wenn er in seinen Vorderleuten die entsprechenden Mitstreiter besitzt. Die Frankenwäldler lieferten über weite Strecken der Begegnung eine sehr gut funktionierende Deckungsarbeit ab und unterstützten damit den Arbeitstag ihres Keepers nachhaltig.
Genau die Abwehr war es, die von Beginn an präsent war und so stand, dass nicht den Gästen sondern dem Heimteam das 1:0 gelang. In den Folgeminuten, die phasenweise von einer nachvollziehbaren leichten Anfangsnervosität auf beiden Seiten gekennzeichnet waren, bestätigte sich, dass den Gastgebern ein Gegner gegenüberstand, der jederzeit und immer seine Chance zu nutzen suchte.
Aber im heimischen Abwehrverbund wurde gearbeitet, unterstützt und geackert. Eben genau so, dass sich nur selten Lücken für gegnerische Angreifer boten. An diesem Bollwerk bissen sich die Gäste ein ums andere Mal die Zähne aus. So lagen die Vorteile hier oft bei den Hausherren, die auch nach vorne Lösungen fanden.
Dazu gehörte, dass sich nach einem verworfenen Strafwurf von Dominik Aust in der Folge David Mayer die Kugel schnappte und die nächsten beiden Siebenmeter sicher verwandelte.
Obwohl mit Kritzenthaler und Pritschet zwei Akteure verhindert und zudem einige Spieler leicht angeschlagen waren, lief die Angriffsmaschinerie phasenweise schon sehr ordentlich. Vor allem Moritz Panzer bestätigte saisonübergreifend seine stets ansteigende Form. Er ist ein Spieler der auf dem Parkett jederzeit beweist, dass kontinuierliche Weiterentwickelung dazu führen kann, neben Vollstrecker Qualitäten auch Verantwortung zu übernehmen.
Bewegte sich zu Beginn das Geschehen noch im wechselweisen Rhythmus Führung/Ausgleich, gelang Julian Merz nach einem tollen Pass von Hurt das 6:4. Cham blieb aber im Spiel und hielt das Geschehen weitesgehend offen. Auch deshalb, weil Petr Tahovsky zwischenzeitlich nicht nur die Strafwürfe sicher vollstreckte, sondern sich längst dort platziert hatte, wo man ihn vermutet und wo er seine besonderen Stärken hat. Nach dem Motto "Alter schützt vor Leistung nicht" vollstreckt er noch immer sich auf den Positionen Rückraum Links und Mitte. Aber auch dies bekam die Heimabwehr in der Folge geregelt.
Die 12:10 Pausenführung verhinderte das gegnerische Aluminium, auf das sich ein Heber senkte, der sich in dem Moment nicht unbedingt als beste Abschlussvariante erwies.
Nichtsdestotrotz kamen die Gastgeber mit noch mehr Power aus der Kabine zurück. Hinten nach wie vor abwehrsicher, baute die SG den Vorsprung auf 18:11 aus. Den Konter zum möglichen 19:11 ließ Johannes Reif, der viel gute Szene in diesem Match hatte, aber liegen, weil er sich vielleicht schon vor dem Wurf zu sicher fühlte.
Es war nicht allein diese Szene, die in der Folge etwas Sand ins heimische Getriebe brachte. Vielmehr war es das verzweifelte Aufbäumen der Gäste, die alles versuchten, um den Spiel nochmals eine Wende zu geben. Plötzlich trafen die Oberpfälzer auch immer besser. 11 Tore in der Schlußviertelstunde unterstreichen dies deutlich.
Doch den Sieg abnehmen ließen sich die Seiferth-Schützlinge an diesem Tag nicht mehr. Auch deshalb nicht, weil u.a. Jan Lad, Johannes Reif, Philipp Troßmann und David Mayer im Endspurt nochmals wichtige Treffer beisteuerten.
So gelang es letztendlich der SG einen v ier Tore Vorsprung sicher in den heimischen Hafen zu steuern, der am ersten Spieltag die Tabellenführung brachte. Ob dies eine Momentaufnahme bleibt, haben die Spieler aus Helmbrechts und Münchberg wohl selber in der Hand.
Trainer Christian Seiferth sieht es in seiner Zusammenfassung so:
Dieser Sieg war unglaublich wichtig für unser Selbstvertrauen. Jetzt gilt es aber den Fokus voll auf die Auswärtspartie gegen Marktsteft zu legen.