HC Erlangen II – TV Helmbrechts 19:20 (9:9)
HC Erlangen II – TV Helmbrechts 19:20 (9:9)TVH: Uzun, Hinterkausen (beide Tor), Blab, Brett (4), Eckstein (5/4), Müller (5), Peetz (4), Polzer (1), Schneider (1), Schöpf
Schiedsrichter: Arheidt, Wilm (DJK Nüdlingen)
Zuschauer: 50
Zeitstrafen: HCE II (6), TVH (5)
Siebenmeter: HCE II 3/2, TVH 5/4
Erster Saisonsieg ausgerechnet bei heimstarker Regionalliga-Reserve des HC Erlangen
Endlich der Wendepunkt für die Landesliga-Handballer des TVH ?
Was im bisherigen Saisonverlauf nur dem akteullen Tabellenführer Rödelsee und dem nächsten Heimspielgegner Geroldzhofen gelang, hat nun auch der TVH geschafft. Mit dem ersten Saisonsieg und dann noch auswärts bei der enorm heimstarken zweiten Mannschafft des HC Erlangen hat wohl niemand gerechnet, mit Ausnahme des neuen helmbrechtser Trainers, Horst Roch, der das Ergebnis praktisch am Abschlusstraining vorhergesagt hatte.
Eine Leistungssteigerung der Gäste hatte sich bereits in der Vorwoche angekündigt, als der TVH nach Toren vor heimischer Kulisse die zweite Halbzeit gegen den Tabellenzweiten Kunstadt gewinnen konnte. Dass aber eine vergleichbare Leistung nun über 60 Minuten abgerufen werden konnte war überraschend. Selbst die helmbrechtser Jungs schauten schon während der ersten Halbzeit immer wieder ungläubig zur Anzeigentafel. Nach einem 3:1 Rückstand nach wenigen Minuten, konnten die Gäste durch eine äußerst disziplinierte Angriffs- und Abwehrleistungleistung Mitte der ersten Spielhälfte den Spieß zunächst auf 4:6 umdrehen. Doch schon die kleinsten Abweichungen von diesem eingeschlagenen Weg führten wieder zu einem 8:6 für die Gastgeber kurze Zeit später. Um diesen Wechselbad der Gefühle endlich ein Ende zu bereiten, entschied sich der TVH zunächst bis zur Halbzeit auf Unentschieden (9:9) zu spielen. Und da war sie nun die Chance auf einen doppelten Punktgewinn.
Nachdem die Helmbrechtser dieses ungewohnte Gefühl zuließen, taten Sie das einzig Richtige: sie gingen in Führung und gaben diese bis zum Schlusspfiff nicht wieder ab. Von 9:12 über 10:15 verlief alles nach Plan. Die abartige Abwehr spielte an diesem Abend der Gastgeber und auch im Angriff setzte der TVH stets die durchdachteren Aktionen. Ein kurzes Aufbäumen der aufgeschreckten erlanger Gockel zum 14:15 war nur die Angst vor dem Garaus. Eindrucksvoll verwiesen die Helmbrechtser die erlanger Regionalliga-Reserve mit mutigen und selbstsicheren Aktionen in den Schlussminuten in Ihre Schranken (bzw. ihren Kochtopf). Beim 20:17 in der 57. Spielminute war eigentlich alles klar. Erlangen war bereits im Hühnertod. Dann auf einmal noch zwei Zeitstrafen gegen den TVH. Doch selbst diese Dezimierung überstand Helmbrechts und gewann am Ende glücklich aber verdient in der Fremde.
Es war vor allem ein Erfolg aufgrund einer geschlossenen Mannschaftsleistung, mit einem starken Torhüter Jörg Hinterkausen, der das erste Mal die Form der Vorsaison andeutete. Disziplin und Geduld gepaart mit Kampfgeist und Siegeswille sind die Zauberwörter für den TVH. Wenn es Helmbrechts schafft diese Eigenschaften in den kommenden Wochen zu festigen, dann kommen auch noch weitere Punkte hinzu. Der Sieg war natürlich wichtig für das Selbstvertrauen und bildet vielleicht den Grundstein für eine versöhnliche Rückrunde, in der theoretisch für den TVH noch alles möglich ist. Ob es ein Aufwärtstrend wird, kann sich bereits am kommenden Wochendende mit dem Heimspiel gegen Gerolzhofen zeigen.
JB