INDERSDORF zieht seine Männermannschaft aus der Landesliga-Nord zurück! Seit 20:20 Uhr ist dies die bittere (und fast schon sensationelle) Wahrheit! Damit: kein Heimspiel am 15. Dez. (letzter Vorrundenspieltag) und kein Rückspiel am 3. Mai!
...kleiner Trost für den TVH: am 3. Mai haben die TVH-Hühner (Damen-I, Anm. der Redaktion) ihr letztes Heimspiel gegen Garitz/Nüdlingen um 14.00 Uhr, so dass ein würdiger TVH-Handball-Familie-Saison-Abschluss gefeiert werden kann!!!...das Leben geht auch ohne Indersdorf weiter!Es ist trotzdem immer wieder SCHADE...(wie weiland bei Freising oder Main-Tauber...)
Kommentar von Walter Hanusch - Mitarbeiter der Dachauer Nachrichten
Wenn man den Weg der Indersdorfer Handballer aufmerksam verfolgt hat, ist der Rückzug aus dem Spielbetrieb eigentlich keine Überraschung. Zu sehr hat die Mannschaft in den letzten Jahren mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen, zurückzuführen auf eine sicherlich verfehlte Jugendarbeit in der Vergangenheit. Doch konnte man auch feststellen, dass den Defiziten von den Verantwortlichen Rechnung getragen worden ist. Die Jugendarbeit wurde in der jüngsten Vergangenheit forciert. Mit den jungen Spielern, wie Niclas Ganser und Ferdi Pöllner, wurden zwei talentierte Akteure vorsichtig an die erste Männermannschaft herangeführt. Beide Spieler konnten aber nicht dazu beitragen, dass der überaus dünne Kader des TSV Indersdorf eine konkurrenzfähige Größe erreicht hat. Warnungen von mehreren Vereinen, wie Abteilungsleiter Sepp Vogl jüngst bestätigte, angesichts dieser Misere auf einen Aufstieg doch zu verzichten, schlugen die Verantwortlichen aus. Die Mannschaft habe sich sportlich für die Landesliga qualifiziert - und man wolle ihr diesen Erfolg durch einen Verbleib in der Bezirksoberliga nicht vermasseln, der Tenor der TSV-Verantwortlichen. Zu jenem Zeitpunkt wusste man beim TSV Indersdorf allerdings nichts von der kaum nachvollziehbaren Maßnahme des Verbandes, die TSV-Mannschaft in die Landesliga Nord einzuteilen. Einwände des TSV und stichhaltige Vorschläge, wie man eine gerechte Ligaeinteilung vornehmen könnte, wurden von den Verbandsgewaltigen schlichtweg ignoriert. Anscheinend will man da beim Verband von eingefahrenen Gleisen nicht abweichen. Nun könnte man meinen, wenn der TSV Indersdorf den sportlich unqualifizierten Aussagen des Verbandspräsidenten Rechnung getragen hätte, der dem TSV Indersdorf angetragen hat, seine Mannschaft halt vom Spielbetrieb zurückzuziehen, wäre ihm die nun vollzogene schwere Entscheidung erspart geblieben. Allerdings konnte beim TSV niemand vorausahnen, dass Verletzungspech zu dieser Maßnahme führen würde.
******* und auf der homepage des TSV Indersdorf einen Beitrag zuvor*******
Was wie eine Zeitungsente anmutet, ist knallharte Realität. Die Handballabteilung des TSV Indersdorf zieht mit sofortiger Wirkung seine erste Männermannschaft aus der Landesliga Nord zurück. Das bestätigte die Spartenleitung gestern gegenüber der Heimatzeitung.
Von Walter Hanusch
Indersdorf - Nun könnte man vermuten, dass eventuell sportliche Belange dahinterstecken, denn die Glonntaler stehen mit 2:12-Punkten, nach sieben Spielen, auf einem Abstiegsplatz.
Doch dem widerspricht TSV-Abteilungsleiter Sepp Vogl vehement, er erläutert schweren Herzens die Sachlage: „Dass unser Spielerkader seit Saisonbeginn mit 14 Akteuren, darunter zwei Jugendliche, mehr als dürftig war, ist bekannt. Wenn dann Leistungsträger wie Yos Diaz, Tobi Bärsch, Richi Baumbach und Henry Claussen seit einiger Zeit verletzungsbedingt ausfallen und bis weit ins nächste Jahr nicht zur Verfügung stehen, kann man an einer Hand abzählen, wie viele Spieler Trainer Jürgen Vogl zur Verfügung stehen. Jeder Insider wird wissen, dass man da keinen geregelten Spielbetrieb durchführen kann.“ Wenn alle die verletzten Spieler zur Verfügung stünden, „wäre der Klassenerhalt mehr als realistisch“, davon ist Vogl überzeugt.
Der Indersdorfer Abteilungsleiter führt aber auch noch einen anderen Grund für den Rückzug an. In der Mannschaft befinden sich einige Spieler im Lernprozess für ihre berufliche Ausbildung. „Die haben schon signalisiert, dass sie die weiten Anreisen zu den Spielen in der Landesliga Nord, die sich manchmal über zwölf Stunden ziehen, gerne vermeiden wollen um für ihre Ausbildung zu lernen“, so Vogl.
Diese Misere hat ja der Bayerische Handballverband dem TSV Indersdorf eingebrockt, indem er den TSV in die Landesliga Nord eingeteilt hat.
Dass der TSV Indersdorf mit dem Rückzug aus dem Spielbetrieb als erster Absteiger feststeht, versteht sich von selbst. Vordringlichste Aufgabe sei es nun, so Vogl, auszuloten, welche Spieler dem TSV auch in dieser kommenden Zeit die Treue halten, um dann einen gezielten Neuaufbau der Mannschaft in Angriff nehmen zu können.