Spitzenspiel BOL Herren TV Münchberg - TV Helmbrechts
TV Münchberg - TV Helmbrechts 32 : 31 (14 : 15)TV Münchberg: Flo. Bär, Fleischmann (Tor); Jan Lad (7/3), Seiferth, Schricker (1), H. Osburg, Lauterbach (4), Chr. Bär (2), Singer (1), Sammet (2), Winterstein (1), Schwab (8/1), Martin Lad (6/1).
TV Helmbrechts: Hinterkausen, Cem Uzun (Tor); B. Aust (1), D. Aust (2), Eckstein (7/3), Gwosdz, St. Müller (6), Chr. Peetz (4), Polzer (3), Schneider (4), Schöpf (3), Eckardt (1).
Schiedsrichter: Reuß / Vollrath (Weidhausen) hielten konsequent ihre Linie und boten eine souveräne Leistung
Zuschauer: 4 0 0
Zeitstrafen: Münchberg (6); Helmbrechts (4).
Rote Karte: Dominik Aust (TVH) in der 26. Minute wegen Foulspiel
Wer diesem Match nicht beiwohnen konnte, der hat ein packendes und rassiges Derby verpasst. Waren es nach dem Abpfiff der sehr guten Unparteiischen die Stoßseufzer der Erleichterung bei den einheimischen Fans, so blieb den Gästen nur ein Quantum Frust. Innerhalb von sechs Tagen zwei Topspiele für den TV Helmbrechts. Dabei immer auf Augenhöhe mit dem Gegner. Was blieb, waren zwei ganz bittere Eintoreniederlagen (30:31 gegen die HSG Fichtelgebirge) und eben jetzt gegen den TVM. Im direkten Vergleich gegen Aufstiegsmitaspiranten sicherlich für den Moment ein kleiner Rückschlag. Aber abgerechnet wird sowieso erst am Ende einer noch zu spielenden langen Saison. Münchberg seinerseits hat den Bann gebrochen und als erstes Team unter den Favoriten für den Aufstieg sein Heimrecht genutzt. Die Begegnung begann mit einem Paukenschlag, denn nach gerade mal 48 Sekunden wurde dem TVM`ler Jan Lad eine Zweiminutenstrafen aufgebrummt, die Schöpf sofort zum 0:1 nutzte. Münchberger Moral war, das gerade bei 5:6 Unterzahl die 2:1 Führung gelang. Was folgte war TVM-Dominanz mit glänzenden Angriffshandball. Tolle Kombinationen wurden immer wieder mit herrlichen Toren abgeschlossen. Der Stimmungspegel in der rappelvollen Gymnasiumhalle ging horrent nach oben und die Partie schien beim Stande von 8:4 nach 10.16 Minuten zu einem Selbstläufer für die Hausherren zu werden. Aber mit Luka Veraja sitzt ein Trainerfuchs auf der Helmbrechtser Bank, der just zu diesem Zeitpunkt ein Teamtimeout beantragte. Und nach Ablauf dieser Auszeit gaben die Gäste den Takt für den Rhythmus an. Stefan Müller orientiert sich verstärkt zum Kreis und schaffte mit einem Doppelschlag den 7:8 Anschluß. Von da an kam gewaltig Sand ins Münchberger Getriebe. Nicht zuletzt deshalb, weil sich Gästekeeper Cem Uzun immer mehr steigerte. Er vernagelte regelrecht seinen Kasten, was maßgeblich dazu beitrug, dass aus Helmbrechtser Sicht innerhalb von 4 Minuten ein 8:11 Rückstand in eine 12:11 Führung umgewandelt wurde. Zu diesem Zeitpunkt geschaht für den TV Helmbrechts die sportliche Katastrophe. Dominik Aust wurde nach 25.30 Minuten mit "Rot" vom Feld geschickt. Ausgesprochen für ein Foulspiel, das im Ansatz nicht so gemeint war, wie es letztlich endete. Tobias Singer vom TVM wurde frei am Kreis gefoult und als er blutverschmiert (Nasenverletzung) am Boden lag, gab´s -dann aber auch letztlich berechtigt- "Rot". Für Dominik Aust die zweite rote Karte innerhalb einer Woche, ein Nackenschlag für einen als immer fairen Sportler bekannten. Die entstandene Situation hemmte die Aktionen beidseitig, der TV Helmbrechts nahm den hauchdünnen Vorsprung mit in die Pause. Und aus eben dieser kamen die Gastgeber hochmotiviert zurück. Mit einem Doppelschlag durch Jan Lad ging Münchberg wieder in Front. Die Begegnung blieb weiter eng, aber mit zunehmenden leichten Vorteilen für die Grün-Schwarzen, die sich anschickten, ihren Vorsprung langsam wieder auszubauen. Dies klappte auch, nachdem Peter Fleischmann im TVM-Gehäuse immer stärker wurde. Und als eben dieser auch noch 2 Strafwürfe innerhalb kürzester Zeit parierte, zogen die Seiferth-Schützlinge wieder auf 4 Tore davon (23:19). Wie gewonnen, so zerronnen, hieß es dann aus TVM-Sicht, als der Gast mehrmals wieder den Anschluß schaffte. So zum 24:25 und wenig später zum 28:29. Die Stimmung in der Halle war längst am Höhepunkt angelangt, die Fans aus beiden Lagern an Creativität kaum zu überbieten. Da schien für den TVM die endgültige Entscheidung in Griffnähe. Mit einem fulminanten Zwischenspurt zog der Gastgeber auf 32:28 davon. Dass die Differenz zu diesem Zeitpunkt nicht noch größer war, hatte Helmbrechts einen jetzt starken Jörg Hinterkausen zwischen den Pfosten zu verdanken, der gleich mehrmals frei am Kreis geworfene Bälle meisterte. Aber gerade die letzten 75 Sekunden dieses langer Zeit auf glänzendem Niveau laufenden Derbys werden allen Beteiligten noch lange in den Köpfen umherspuken. 32:28 und Strafwurf für Münchberg. Der überragende Peter Schwab setzte den Ball an die Unterkante der Latte. Helmbrechts im Gegenzug zum 29:32. Danach ging der TVH zur offenen Manndeckung über, luchste Münchberg auf diese Art und Weise noch zweimal den Ball ab und vollstreckte. Jetzt waren die Hausherren froh, dass nach dem 31:32 Anschlußtreffer nur noch 3 Sekunden Restspielzeit verblieben - das Ende ist bekannt. Der TVM verbleibt die einzig verlustpunktfreie Mannschaft in der Bezirksoberliga Oberfranken und führt somit weiterhin die Tabelle an.