TSV Friedberg – TV Helmbrechts 37:35 (17:16)
Bravo TVH-Handballer! Bayernliga-Tabellenführer am Rande einer NiederlageStärkste Auswärtsleistung des TVH nicht mit Punktgewinn belohnt
TV Helmbrechts: T. Hofmann, Cem Uzun (beide Tor); B. Aust (2), Niki Aust (9/4), Eckstein (1), Jicha (6), Klaus (4), St. Müller (1), Polzer (2), D. Schenk (5), Seiferth (5/1);
Zuschauer: 350;
Schiedsrichter: Benzinger/Brotzeller (Königsberg/Bergrheinfeld);
Strafwürfe TSV 0 (!) – TVH 6/5;
Zeitstrafen: Trudering 8 - TVH 4.
HELMBRECHTS – Eine Laudatio auf den Bayernliga-Neuling TV Helmbrechts wurde am Samstagabend aus Friedberg laut, als der Tabellenletzte aus der Franken-Region gegen den amtierenden Spitzenreiter nicht nur ausgezeichnet mitgehalten sondern die Schwaben an den Rand einer Niederlage gebracht hatte. Damit machten die „Helmetzer Buben“ beste Eigenwerbung für das kommende Heimspiel am Sonntag um 16.00 Uhr in der Göbel-Halle, wenn der nach Minuspunkten vorne liegende Tabellenführer TuS Fürstenfeldbruck unbedingt gewinnen muss, um Friedberg und Ottobeuren in Schach zu halten.
Hoch erhobenen Hauptes und dem anerkennenden Schulterklopfen der Gastgeber, die am Ende mehr als froh waren, beide Punkte behalten zu haben, konnten die nochmals vom Verletzungspech gebeutelten TVH’ler die Halle verlassen. Friedberg hatte nämlich im Stile einer Spitzenmannschaft wie die Feuerwehr losgelegt und über 5:2 hieß es in der 7. Minute 7:3. Just in dieser Phase – nach dem Strafwurftor von Niki Aust und dem Außentreffer von Daniel Schenk – hatte der 18-jährige Stefan Polzer mit seinem zweiten Treffer den TVH einigermaßen im Spiel gehalten. Er wurde in der Luft umgestoßen und landete so unglücklich, dass er mit einer Rückenverletzung ausscheiden musste. Nach Schöpf, Gwosdz, Chr. Peetz und Blab der Fünfte in dieser unseligen Verletzten-Reihe, die neben den berufsbedingten Ausfällen seit dem ersten Saison-Spiel auszugleichen gilt.
___________ TVH-Tugend: große Kampfkraft
___________ Zum ersten Mal machten die Helmetzer in dieser Partie mit großem Kämpferherz einen 3-Tore-Rückstand wett - 8:8 in der 14. Minute - und bis zum 12:12 (20.) lagen die Franken sogar beim 10:11 einmal in Führung. Dreier-Schlag von Friedberg zum 15:12 – 15:15 (25.) durch einen Doppeltreffer von Spielertrainer Seiferth plus Strafwurf. Und Friedberg sollte auch nur mit einem einzigen Tor Vorsprung (17:16) in die Pause gehen können.
Friedberg begann den zweiten Durchgang genauso furios wie zu Beginn: über 22:18 und 25:20 zauberten die Gastgeber ein 30:22 an die Anzeigetafel. Sollte es doch den prophezeiten Untergang für den TVH geben? Weit gefehlt! Seiferth, die starken und schnellen Benni Aust und Kapitän Daniel Schenk traten jetzt in den Mittelpunkt um ihren Spielmacher Niki Aust, der nicht nur vollstreckte, sondern immer wieder mit seiner besten Saisonleistung antrieb und dabei Luki Klaus und den jungen Stefan Müller in Szene setzte: 36:34 hieß es drei Minuten vor Spielende.
___________ Quäntchen Glück fehlte
___________ Und dann erlebte der TVH – wie schon so oft in seiner Bayernliga-Premiere – dass zum sensationellen Punktgewinn auch in bisschen Glück gehört. Drei klare Chancen und ein Strafwurf wurden nicht genutzt, so dass Friedberg als verdienter, aber glücklicher 37:35-Sieger durch’s Ziel ging.
Der TV Helmbrechts vertrat auch in dezimierter Aufstellung den oberfränkischen Handball hervorragend, weil die Mannschaft auch in aussichtsloser Situation niemals aufgab und demonstrierte, wozu ein Team fähig ist, in dem einer für den anderen kämpft und versucht, mehr als die berühmten 100 Prozent zu geben. Mit einer feinen Abwehrleistung (nur vier Zeitstrafen und kein einziger gegnerischer 7m!) wurde Friedberg gezwungen, bis an den Rand der Leistungsfähigkeit zu gehen, was möglicherweise im Kampf um die Spitze entscheidend sein könnte, weil gleich am Sonntagabend das Nachholspiel in Lohr zu absolvieren ist.
G.A.