TSV Ottobeuren - TV Helmbrechts 32:23 (17:9)

Es spielten: Hofmann, Uzun (Tor);
B. Aust (1), Blab (2/1), Gwosdz, Jicha (5/1), Klaus (4), Peetz, Polzer, Schenk (3), Schöpf (2), Seiferth (3).
Zuschauer: 300.
Schiedsrichter: Besler/Böhme (Waltenhofen).
Zeitstrafen: Ottobeuren 4, TVH 7.
Rot: Blab (TVH, drei Zeitstrafen, 40. Minute).

Eine verdiente Niederlage in nicht verdienter Höhe - so sahen es wohl nicht nur die Spieler des TV Helmbrechts. Zwar kam nur einmal etwas Spannung auf, als die Oberfranken in der 41. Minute durch Jugendspieler Stefan Polzer auf 20:17 verkürzen konnten, doch eine recht umstrittene Situation sorgte im Anschluss wieder dafür, dass der Erfolgsweg für die Hausherren geebnet wurde.

Bereits zu Beginn der Partie sah es so aus, als wären die Rollen klar verteilt: Ottobeuren begann druckvoll, erzielte durch einen Strafwurf, der für ein Kreisvergehen ausgesprochen wurde, den ersten Treffer der Partie. Nach einem Ballverlust der Helmbrechtser erhöhte der Gastgeber durch zwei Eins-gegen-Eins-Tore, ehe der TVH über den Kreis und die Außenpositionen zum Erfolg fand. Die wohl einfachsten Mittel gegen eine defensive 6:0-Abwehr. Doch auch diesmal merkte man das Fehlen von Spielmacher Niki Aust, der noch an seiner Knieverletzung aus dem Niederraunau-Spiel laborierte und nicht auflaufen konnte. Drei Tore der Schwaben in Folge, die wiederum ausschließlich aus Eins-gegen-Eins-Situationen resultierten, ließen den Abstand auf sieben Tore anwachsen, ein Großteil der Zuschauer sah da schon eine Vorentscheidung. Auf der Gegenseite hatten die Helmbrechtser nun mehrfach Pech im Abschluss, wie schon gegen Niederraunau landeten die Abpraller entweder im Aus oder beim Gegner. Erst ab der 24. Minute normalisierte sich die ausbeute der Seiferth-Schützlinge wieder, Keeper Hofmann zeigte gute Paraden, gerade von den Außenpositionen. So konnte man bis zur Halbzeit den Abstand zwar erträglich gestalten, aber nicht mehr verkürzen.

Mit dem Seitenwechsel vollzog Seiferth dann auch einen Spielerwechsel, der gleichzeitig eine Taktikänderung darstellte: Er wechselte sich selbst ein, neben ihm Lukas Klaus und Thomas Blab. Stefan Polzer und Benni Aust kamen dafür in der Abwehr. Und diese Taktik der "großen Offensive und der schnellen Defensive" sollte sogar kurzfristig aufgehen. Tor um Tor holte man auf, ehe Thomas Blab mit seiner dritten Zeitstrafe endgültig auf die Bank verbannt wurde. Damit rutschte Daniel Schenk auf die halbrechte Position und mit Karl Gwosdz musste ein Rechtshänder auf Rechtsaußen. Die Schwaben nutzten die anschließende Überzahl clever aus und erzielte wieder drei Treffer ohne das der TVH seinerseits ein Tor erzielen konnte. Dann nahmen sich Christian Seiferth und Daniel Schenk jedoch ein Herz und erzielten per Unterhandwürfe den 23:19-Zwischenstand. Es schien immer noch nichts entschieden, denn auch Cem Uzun, der mittlerweile für seinen Keeperkollegen Hofmann das Tor hütete, brachte den TSV mit zahlreichen Glanztaten zur Verzweiflung. Und gerade in dieser Phase passierte folgende Szene. Petr Jicha beging ein Allerweltsfoul, welches allerdings mit einer Zeitstrafe bestraft wurde. Auf der Strafbank bekam er eine falsche Wiedereintrittszeit genannt, zu welcher er auch vom Kampfgericht wieder aufs Feld geschickt wurde. Der Trainer der Gastgeber monierte dies zurecht, doch der Fehler des Kampfgerichts musste vom TV Helmbrechts getragen werden: Petr Jicha bekam erneut eine Zeitstrafe, zudem musste ein weiterer Spieler der Helmbrechtser das Feld verlassen. Damit waren die Gäste nach fast zweiminütiger Unterzahl nochmals zwei Minuten in doppelter Unterzahl. Ottobeuren ließ sich natürlich nicht mehrmals bitten und versetzte dem TVH den "Todesstoß". Über 25:19 zog er auf 28:20 davon, während Luki Klaus noch einen Siebenmeter an die Latte hämmerte - der Abpraller landete, wie sollte es auch anders sein, beim Gegner. Das gleiche Pech hatte ein paar Minuten später auch sein Landsmann Jicha, da war das Spiel aber praktisch schon gelaufen. In der Restspielzeit kam dann der Gastgeber durch zwei Trikotvergehen noch zu seinen Strafzeiten, die Helmbrechtser wurden immer öfter an die Strafwurflinie gebeten. An Ergebniskosmetik war allerdings nicht mehr zu denken.

D.S.

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