TSV Rödelsee – TV Helmbrechts 39 : 26 (19:10)

TSV Rödelsee – TV Helmbrechts 39 : 26 (19:10)

TVH: Cem Uzun, Hinterkausen (Tor), Aust B. (10), Blab (2), Blasius (1), Brett (1), Eckstein (2/1), Gwosdz (1), St. Müller (1), Chr. Peetz (1), Polzer (4), D. Schneider (2), Schöpf (1)

Schiedsrichter: Lehmann, Schwarz (Forchheim / Eibach)

Zuschauer: 200

Zeitstrafen: TSV (8), TVH (9)

Siebenmeter: TSV 5/4, TVH 3/1

Keine Chance beim ungeschlagenen Spitzenreiter

Der TVH geht schweren Zeiten entgegen. Auch nach dem sechsten Saisonspiel fehlt nicht nur ein dringend notwendiges Erfolgserlebnis, um der jungen Mannschaft das Selbstvertrauen der letzten Saison wieder zurückzubringen, sondern auch ein Trainer, nachdem Spielertrainer Jens Blasius unter der Woche seinen Rücktritt erklärte.

Dass der Auftritt beim aktuellen Tabellenführer der Landesliga Nord und Aufstiegsfavoriten schwer werden würde, war im Vorfeld klar. Doch auch die Gastgeber hatten in den zwei vorangeganenen Partien ihre Probleme und offenbarten bei den Unentschieden gegen Coburg und Herzogenaurach, dass auch sie nicht unverwundbar sind.

Nach wenigen Spielminuten war aber bereits klar, dass die Unterfranken im Gegensatz zum TVH die mentale und physische Stabilität haben, mit dieser Situation umzugehen. Unsicherheit und eine zu große Portion Respekt prägten die Anfangsphase des TVH. Bereits in den ersten zehn Spielminuten konnte der TSV über 4:1 auf 7:1 davonziehen. Den in dieser Saison konstant schlechten Start auf die Formation oder die gewählte Abwehrvariante zu schieben, ist zu leicht. Es fehlte der Mumm und die Agressivität, den man einer Spitzenmannschaft entgegenbringen muss. Somit war beim Stand von 15:5 Mitte der ersten Spielhälfte bereits eine Entscheidung zu Gunsten des Gastgebers gefallen. Dass die Mannschaft dennoch Charakter besitzt und sich auch in misslichen Lagen niemals aufgibt, ist auch bekannt. Diesen Beweis erbrachte der TVH zum wiederholten Mal, als man Rödelsee in der heimischen Sickergrundhalle nicht weiter davon ziehen ließ, sondern den Abstand bis zur Halbzeit (19:10) konstant halten konnte.

Die Erkenntnis, mithalten zu können, schien sich bei einigen Helmbrechtser Akteuren in der Pause leider nicht manifestiert zu haben. So begann die zweite Spielhälfte, trotz gewohnten Abwehrsystems, wieder mit technischen Fehlern und ohne die notwendige Entschlossenheit beim Torabschluss. Somit fiel es den Mainfranken leicht, sich in dieser Phase mit der zweiten Welle auf 25:11 abzusetzen. Dem vorbildlichen Einsatz der beiden Leistungsträger der Vorsaison Benni Aust und Stefan Polzer war es zu verdanken, dass auch dieser kurzzeitige Zwischenspurt wieder auf den alten Abstand reduziert werden konnte (25:15). Doch beim Stand von 30:20 in der 50. Spielminute kam ein neuerlicher Einbruch: die fehlende Disziplin im Angriffsspiel sowie die unausgeglichenen Leistungen der einzelnen Spieler konnten nicht mehr durch Kampfgeist kompensiert werden.

Somit waren die verbliebenen Spielminuten dem TSV vorbehalten, der den Vorsprung vor heimischen Publikum ohne nennenswerte Gegenwehr erneut bis zum 39:26-Endstand ausbauen konnte. Rödelsee war als Tabellenführer sicherlich nicht der Gradmesser für den TVH. Die Spiele gegen die direkten Konkurrenten um den Nichtabstieg stehen noch bevor. Die Mannschaft ist fest entschlossen, dieses Saisonziel zu realisieren. Um in die Erfolgsspur zurückzufinden muss jedoch jeder Einzelne an seiner persönlichen Leistung arbeiten und eine schnelle Lösung der Trainerfrage durch die Vereinsverantwortlichen gefunden werden.

J. Brett

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