TuS Fürstenfeldbruck – TV Helmbrechts 33:24 (19:8)
TuS Fürstenfeldbruck – TV Helmbrechts 33:24 (19:8)TV Helmbrechts: T. Hofmann , Cem Uzun (beide Tor); B. Aust, D. Aust (4), Blab (5/3), Klaus (1), St. Müller (1), Chr. Peetz (2), Polzer (3), D. Schenk (3), Schöpf (3), Seiferth (2); Zuschauer: 200; Schiedsrichter: Kretschmann/Nemec (Ingolstadt); Zeitstrafen: TuS 6, TVH 6.
Mit der Hoffnung, einen Tabellenführer ärgern zu können, war man nach Fürstenfeldbruck gereist. Mit der Erkenntnis, dass dies nicht gelingen kann, wenn man nicht annähernd Topform zeigt, musste man wieder die Heimreise antreten.
Bereits am Vortag brach man die Reise in den Münchner Vorort an, da die Brucker den Anwurfzeitpunkt mit 11.00 doch recht früh angesetzt hatten. Und da man nicht um 4.00 morgens bei schlechten Wetterverhältnissen aufbrechen wollte, beschloss man bereits am Vorabend anzureisen und in der Nähe zu nächtigen.
Auf dem Spielfeld merkte man den Helmbrechtser Handballern diese durchaus sinnvolle Maßnahme allerdings nicht an. Denn es dauerte ein paar Minuten, bis der TVH anfing, sich gegen den Gastgeber zu wehren. So musste man erst einen 4:1-Rückstand hinnehmen, bis man sich etwas fing und auf 5:4 verkürzte. Grund hierfür waren zwei Dinge: Zum einen stand die Abwehr der Oberfranken auf recht wackeligen Beinen, wirkte wesentlich unbeweglicher, als noch gegen Lohr oder in den Heimspielen. Zum anderen zeigte man über das gesamte Spiel eine erschreckende Wurfschwäche aus allen Positionen. Die lag – bei den Rückraumschützen – größtenteils an der guten Abwehr der Gastgeber. Bei den Außenspielern war es dagegen eher das Pech, was den Helmbrechtsern ein besseres Ergebnis verwehrte. Da legte Rechtsaußen Daniel Schenk zweimal durch die Beine des Torwarts, der Ball setzte aber dermaßen hart auf, dass er über das Tor ging. Auf der linken Seite traf Christian Schöpf mehrmals das Gebälk, die abprallenden Bälle landeten – wie gegen Lohr – meist beim Gegner oder im Seitenaus. Zu diesem Pech gesellte sich ein Luki Klaus, den die zahlreichen Helmbrechtser Zuschauer wohl noch nie in solche einer Form gesehen hatten.
Ein Tor stand am Ende auf der Habenseite des Pilsners. So eine schlechte Ausbeute hatte der Wahl-Helmbrechtser noch nie, seit er für den TVH die Schuhe schnürt. Aus diesem Grund taten sich die Hausherren auch recht leicht in der Defensive, konnten sich nach kurzer Zeit auf die anderen TVH-Akteure konzentrieren, die Abwehr auf den Nebenpositionen verdichten. Und vor allem einen schnellen Gegenstoß einleiten. Das war es auch, was den Helmbrechtsern in der Folgezeit der ersten Hälfte das Genick brach. Er wurde mit den eigenen Mitteln geschlagen. Vom 12:8 zogen die Brucker auf 19:8 davon, dabei mussten sie sich noch nicht einmal in kräftezehrende Einzelaktionen verwickeln lassen. Alle Tore fielen in der ersten und zweiten Angriffswelle.
Geburtstagskind Seiferth reagierte deshalb in der Pause, stellte auf eine schnellere Abwehr und einen schnelleren Angriff um, der die Gegenstöße wesentlich besser unterbinden konnte. Und auch, wenn es zu Beginn der zweiten Halbzeit noch nicht richtig griff, da der TVH in diesem Zeitraum zwei Zeitstrafen abzusitzen hatte, so funktionierte es ab dem 24:11. Dann arbeitete man sich heran, ließ kein Tor mehr unbeantwortet. Mit einer Mannschaft, die im Schnitt gerade mal 20 Jahre alt ist, holte man nun auf. Vom 28:16 an schmolz der Vorsprung der Gastgeber, der sicherlich noch nicht in Panik verfallen musste. Aber zumindest wehrte sich der Gast endlich.
Beim 29:21 – dem ersten Bayernligator des 17-jährigen Stefan Müller – und dem anschließenden 29:22 wurde es sogar etwas leiser in der nur zur Hälfte gefüllten Fürstenfelder Halle. Aber ein vergebener Gegenstoß der Helmbrechtser und zwei Tore der Hausherren holte die Oberfranken wieder zurück auf den rutschigen Boden der Tatsachen, von dem eine war, dass der Tabellenführer an diesem Tag ein bis zwei Nummern zu groß für den kleinen TVH war. D.S.