TV Helmbrechts - SG Regensburg 22:26 (12:12)

Die Luft ist raus aus der lange Zeit so überraschend schönen und begeisternden Bayernliga-Blase im Frankenwald. Jetzt werden Hochrechnungen zweitrangig. Auch wenn der TV Helmbrechts bei noch vier Spielen eine theoretische Chance auf den Klassenerhalt haben sollte, so hat spätestens gestern Abend die Landesliga-Zukunft begonnen. Was der Mannschaft bisweilen auch schon anzusehen war - und anzumerken: Die ins Team aufgerückten Jugendspieler verkauften sich in einigen Szenen gut. Doch die Bayernliga ist einfach zu hoch - zumal dann, wenn beim Gegner ein überragender Schlussmann das Tor regelrecht zunagelt.

TV Helmbrechts: Uzun, ab 20. Min. Hofmann, ab 40. Min. Riedel - B. Aust (1),D. Aust (3), Blasius (1), Eckstein (1), Jicha (2), Klaus (2), Müller (2), Polzer (3), Schenk (5), Seiferth (2/1). Zuschauer: 280. - Schiedsrichter: Kamm/Waltner (Erlangen). - Zeitstrafen: TVH 6, SGR 7. - Rote Karte: Fiolka (SGR//42., 3x2).

Als hätten die Zuschauer schon eine Vorahnung gehabt, dass die Sache kein gutes Ende nehmen würde: Auch in der ersten Halbzeit, als der TVH teilweise führte und immer dran war am Gegner, war die Stimmung nicht ganz so dicht wie bei früheren Bayernliga-Partien. Das mag daran gelegen sein, dass beide Aufsteiger nicht gerade Zauberhandball boten. Wie schon vor zwei Wochen gegen Rothenburg rieben sich die Helmbrechtser am massiven Mittelblock des Kontrahenten auf, und ein kräftiger Mann im gelben Pulli namens Robert Vuskovic deutete an, dass er die mitentscheidende Figur im Spiel wird: Fünf Paraden, darunter zweimal gegen Strafwürfe, bis zur Pause retteten den Seinen ein 12:12 zur Pause.

Vorangegangen war die erste von zwei vorentscheidenden Phasen aus Sicht der Hausherren: 6:3 und 7:4 lagen sie in Front, doch zu leicht hatte es Regensburg, wieder auszugleichen. Zwar stand die TVH-Abwehr, wenn sie mal stand, (noch) ganz gut. Das Problem waren zu viele Ballverluste und schnelle SG-Gegenstöße.

------ Phasen voller Fehler

------ Zweite und endügltig entscheidende Phase: Neun torlose Minuten vom 14:14 nach 35 zum 14:19 nach 44 Minuten: Übetreten beim Torwurf, Ballverlust beim Konterversuch, und auf der Gegenseite Vuskovic gegen Klaus bei 14:16, gegen Jicha bei 14:17, gegen Eckstein bei 14:19, nachdem dieser gerade den nächsten Strafwurf vergeben hatte. Zwar tastete sich Helmbrechts, nun mit Routinier Blasius auf Linksaußen und Junior Müller am Kreis, wieder bis auf drei Tore heran. Aber nach gut 50 Minuten ließ Vuskovic die nächsten vier Paraden folgen, entschärfte dabei noch einmal zwei Siebenmeter, so dass die TVH-Bilanz von der Srafwurflinie auf 20 Prozent lautete.

Der Rest war Heimspielen beim Gegner, der sich mit einer beeindruckenden Serie vom Ende der Tabelle in Richtung sichere Gefilde katapultiert hat: kein begeisterndes, kein überragendes, aber ein geschlossenes Team und eines, das nach der Pause immer häufiger die nun offenere Abwehr des TV Helmbrechts mit zwei, drei, traumhaft sicheren Spielzügen überwand. Im Frankenwald beginnt nun bereits die Zukunft, und die heißt wohl ab September wieder Landesliga - mit Leuten wie Eckstein, Müller oder Polzer, vielleicht ohne die beiden Routiniers aus Tschechien. Und mit neuen Zielen, die vermutlich nicht unbedingt gleich wieder Bayernliga heißen müssen.

Obwohl's ein paar Mal dort so richtig schön war - einige, vielleicht etliche Mal zu wenig, um das Unmögliche möglich zu machen.

WOLFGANG NEIDHARDT

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