TV Helmbrechts - TSV Trudering 32:30 (20:17)

Es spielten: Hofmann, Uzun (Tor); B. Aust, D. Aust (6), Blab (3/2), Jicha (6), Klaus (12/4), Peetz (2), Polzer, Schenk (1), Schöpf (2). Zuschauer: 400. Schiedsrichter: Heeg/Vogel (Pegnitz). Zeitstrafen: Trudering 5, TVH 7. Rote Karte: Polzer (TVH, drei Zeitstrafen).


Die erste Männermannschaft des TV Helmbrechts wächst durch seine Niederlagen, lernt aus seinen Fehlern anstatt sich zu bemitleiden oder gar aufzugeben. Das konnten die Zuschauer am vergangenen Wochenende in der Helmbrechtser Göbelhalle sehen, der Titelfavorit aus Trudering musste es durch seine zweite Niederlage am eigenen Leib spüren.

Durch eine tadellose Mannschaftsleistung konnte der „kleine“ TVH die Münchner Vorortler niederhalten und sich an den eigenen Haaren – zumindest ein kleines Stückchen – aus dem Tabellenkeller hieven.

Mit schnellem, schnörkellosem Handball zeigten die Oberfranken von Beginn an, dass sie nicht gewillt waren, die beiden Punkte wehrlos in die Landeshauptstadt abzugeben. Lukas Klaus und Petr Jicha drückten dabei, durch ihre bis dato beste Saisonleistung, der Anfangsphase ihren Stempel auf. Dazu kam die Durchschlagskraft von Thomas Blab, der allerdings viel zu früh durch eine schmerzhafte Rückenverletzung die Segel streichen und als Zuschauer von der Bank mitfiebern musste.

Beim Zwischenstand von 5:6 für die Gäste legten die Hausherren dann ein paar Kohlen nach: Die schnelle, flexible Abwehr stellte Trudering nun mehrfach unlösbare Rätsel auf, die Ballgewinne nutzte man zu Gegenstößen. Niki Aust, der genau wie Luki Klaus mehrfach in Manndeckung genommen wurde, zog nun auch immer wieder unnachahmlich in die Lücken, die sich ihm boten, und so vergrößerte sich der Vorsprung allmählich auf drei Tore (14:11, 19. Minute).

In der Folgezeit ließen die Schützlinge von Ex-Bundesligaspieler Wiggerl Hoffmann keine leichten Tore der Einheimischen zu, stattdessen musste Lukas Klaus immer öfter an die Siebenmeterlinie. Zuerst wurde Daniel Schenk von den Beinen geholt, danach Petr Jicha am Kreis und zuletzt Christian Schöpf. Diesen Strafwurf parierte der Gästekeeper just und Trudering schloss zum 15:14 auf. Beim Stand von 17:16 nutzte der TVH aber – gestützt auf eine sicher Defensive – drei Wurfchancen in Folge (Jicha, Schenk und Jugendspieler Christian Peetz) und verschaffte sich damit einen komfortablen Drei-Tore-Vorsprung zur Halbzeitpause, den man kurz danach sogar auf vier Treffer ausbaute.

Trotz eines von Cem Uzun parierten Strafwurfes gelang es dem TSV dann aber, wieder ins Spiel zu finden. Nach einer Zeitstrafe für den TVH nutzte der nämlich seine Überzahl geschickt aus und verkürzte nicht nur, sondern glich sogar in der 40. Minute aus (23:23). Zur Unzeit wurde den Gästen dann auch noch ein Strafwurf zugesprochen, der, hätte ihn Cem Uzun nicht erneut mit einem hervorragenden Reflex über die Latte gelenkt, das Spiel durchaus hätte drehen können. Stattdessen markierte Lukas Klaus durch einen lupenreinen Hattrick – in Unterzahl – das 26:23 und verschaffte nicht nur dem Gastgeber, sondern wohl auch den angespannten Zuschauern wieder etwas Luft. Doch auch diese sollte schnell wieder genommen sein, die Gäste ließen immer noch nicht locker, fanden immer wieder den Anschluss, da beim TVH nun etwas Pech dazu kam und teilweise freie Würfe am Aluminium oder am Bein des Gästetorhüters abprallten.

Durch einige Glanztaten sicherte aber nun Timo Hofmann die Helmbrechtser Führung, die vorne durch den frech aufspielenden Christian Peetz und Petr Jicha wieder ausgebaut wurde. In der Abwehr kämpfte man weiterhin aufopferungsvoll um jeden Ball, fing Gegenstöße ab, während der Lautstärkepegel in der Halle merklich anschwoll.

Kurz vor dem Ende versuchte es der TSV dann mit einer offenen Manndeckung, der Lukas Klaus mit einem eindrucksvollen Kernwurf von der Linksaußenposition trotzte und damit den letzten Helmbrechtser Treffer zum 32:29 markierte. Beim Anwurf der Gäste und dem daraus resultierenden 32:30 lagen sich die meisten TVH-Akteure dann schon in den Armen und feierten ihren wohlverdienten vierten Bayernligapunkt.

D.S

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