TV Helmbrechts – HC Sulzbach 27:26 (14:14)

Landesliga-Top-Spiel: der „Helmetzer Hexenkessel“ steht Kopf

TVH-Jungs bezwingen souveränen Tabellenführer Sulzbach

Leidenschaft, Siegeswille, Tempohandball ermöglichen die Sensation

 

  • Aufsteiger TV Helmbrechts zeigt eindrucksvoll, dass er die Nr. 1 in der Region ist
  • Coburg-II (6 Minuspunkte), Partenstein (7) und Waldbüttelbrunn (8) rücken in der Meisterschaftsfrage an Sulzbach (4) wieder heran

 

TV Helmbrechts – HC Sulzbach 27:26 (14:14)

 

TV Helmbrechts: Jörg Hinterkausen, Cem Uzun – Benjamin Aust (5), Dominik Aust (1),  Mirco Eckardt, Marco Eckstein (7/7), Andreas Leupold (7), Stefan Müller (4), Christian Peetz (3), Sebastian Peetz, Stefan Polzer, Alexander Stark, Pavle Veraja

 

Zuschauer:        220

Schiedsrichter:  Schmidt/Stauder (Würzburg)

Zeitstrafen:        TVH 6 und Rot (3x2) Christian Peetz, HC 5

Siebenmeter:     TVH 7/7, HC 7/4

 

Spielfilm:  1:0, 1:3, 2:4, 6:8, 8:8, 8:10, 10:10, 10:12, 13:12, 13:14,14:14 (Halbzeit) 14:16, 17:16, 17:19 bis 21:23 (47.), 23:23, 23:24 (51.), 25:24, 25:25, 26:25 (58.), 26:26 (59.), 27:26 (3 Sekunden vor Spielende)

 

 

HELMBRECHTS – Der ungewohnte Samstagnachmittag-Termin kostete den TVH-I logischerweise einige Zuschauer, dafür aber wurden alle Anwesenden mit einem rasanten Top-Spiel der Männer-Landesliga entschädigt, denn um 17.50 Uhr – beim vermeintlichen 27:25 kochte der „Helmetzer Hexenkessel“ auf Höchststufe, wurde aber nochmals kurz heruntergekühlt, weil dieser Tempogegenstoß-Treffer keine Anerkennung fand – es blieb beim 26:25. Der alleinige Tabellenführer Sulzbach nutzte die Gelegenheit routiniert zum 26:26-Ausgleich.

Als dann dreißig Sekunden vor Spielende ein gehaltener TVH-Wurf zum Ballverlust führte, hätte alles noch planmäßig für die Oberpfälzer laufen können, doch fünfzehn Sekunden später vertändelten sie irgendwie den Ball, Benni Aust setzte sich drei Sekunden vor der Schluss-Sirene gegen zwei am Arm hängende Sulzbacher durch und hämmerte den Ball zum 27:26 in die Maschen – da bebte die Halle und feierte minutenlang mit stehenden Ovationen ihren TVH. Die Fans hatten 60 Minuten lang ihre Mannschaft - gegen den Gäste-Block - lautstark unterstützt und so die Leidenschaft, das Tempo und den Siegeswillen honoriert.

 

Der Respekt vor dem Sulzbacher Spitzen-Team ermöglichte den Gästen bis zur 25. Minute (10:12) allerdings immer wieder eine 2-Tore-Führung und selbst die kurze TVH-Führung vor der Halbzeit (13:12) wurde mit dem 13:14 gekontert. Als der kaum zu haltende TVH-Kreisläufer Stefan Müller mit dem Pausenpfiff nurmehr siebenmeterreif gebremst werden konnte, markierte Marco Eckstein – er verwandelte alle sieben Strafwürfe absolut sicher - mit dem Strafwurf den 14:14-Halbzeitstand. Bis dato hatte Mirco Eckardt, der nach einer Viertelstunde den angeschlagenen Abwehrchef Alexander Stark ablösen musste, zu hervorragender Form gefunden, die er bis zum Schlusspfiff hielt.

 

Auch nach dem Wechsel ließen die TVH-Jungs vom 14:16 bis zum 21:23 nicht ein einziges Mal den Vorsprung auf drei Tore zu, denn TVH-Keeper Jörg Hinterkausen lieferte eine überzeugende Leistung und das Geburtstagskind Andi Leupold machte sich mit seinem bislang besten Auftritt und hoher Trefferquote bei 7 Feldtoren das schönste Geburtstagsgeschenk selbst. Als TVH-Keeper Cem Uzun ab der 50. Minute spielend beim 24:24 einen Siebenmeter entschärfte und in der Folgezeit die feine Leistung seines Vorgängers fortsetzte, kam die Sensation greifbar nahe. Trainer-Fuchs Luka Veraja, der sein Team hundertprozentig auf den Gegner eingestellt hatte, nahm zwei Minuten vor dem Ende beim 26:26 das Team-Timeout und stellte seine „Helmetzer Jungs“ mit den richtigen Worten auf die alles entscheidende Schlussphase ein – das Ergebnis ist eingangs geschildert und verschaffte dem TVH einen hart erkämpften, aber verdienten Sieg. Wohltuend, dass gegnerische Spieler und Trainer nach dem Match dies ebenso formulierten und zum unerwarteten Sieg gratulierten. Gleiches spiegelt sich auch im Pressebericht von Sulzbach wieder – diese sportliche und menschliche Größe hat in den letzten Jahren selten ein Spitzenreiter gezeigt. Deshalb stehen die Sulzbacher auch zurecht ganz vorne in der Tabelle, wenngleich der Abstand zu den Verfolgern kleiner geworden ist.

 

Der TVH bleibt mit 18:10-Zählern – als Nr. 1 der Region – auf Platz 6 und wird am kommenden Samstag um 19.30 Uhr in Roßtal versuchen, die zuhause verlustpunktfreien Gastgeber (19:9) anzugreifen.

 

M.A.

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