TV Helmbrechts – HSG Fichtelgebirge 22:17 (13:8) frankenpostbericht
Landesliga – Handball – Damen
TV Helmbrechts – HSG Fichtelgebirge 22:17 (13:8)
Wieder erstarkte TVH-Damen überrumpeln die HSG
„Helmetzer Hexenkessel“ im Lokal-Derby zu heiß für die Gäste
Bianca Bötsch nagelt das TVH-Tor zu
TV Helmbrechts: Bianca Bötsch, Vanessa Trossmann (Tor); Cathrin Drescher (6/2), Natalie Huber (8/3), Steffi Huber (2), Mara Lages, Sandra Rotsching, Katharina Schlegel (2), Caroline Schramm, Theresa Stöcker (3), Jenny Wagner, Tina Zuber, Gabi Zuber (1).
HSG Fichtelgebirge: Faltenbacher, Remzova (Tor); U. Zeitler (3), Wölfel (4), Weigel, T. Lenhard (1), Späthling (1), Mages (1), F. Zeitler, Kraus (2), Schiller, J. Lenhard (4), Zwerenz (1).
Zuschauer: 160
Schiedsrichter: Fasthöfer/Seifert (Nürnberg) leiteten konsequent
Zeitstrafen: TVH 3, HSG 10 und Rot für Jessica Lehnhard (48., 3x2’)
Siebenmeter: TVH 6/5, HSG 3/0
Spielfilm: 2:0, 3:2, 5:2, 6:4, 7:5, 9:5, 10:6, 11:7, 13:8 Halbzeit
14:8, 14:10, 17:10, 18:11, 18:16, 21:16, 22:17 Endstand
HELMBRECHTS – Mit einem würdevollen Nachruf für den verstorbenen Gründer des TVH-Damen-Handballs – Manfred „CE“ Cebula - begann das Lokal-Derby mit ganz unterschiedlichen Ausgangslagen: die HSG mit 8:0 Zählern ohne Verlustpunkt und die TVH-Damen mit 8 Minuspunkten, wobei sie gegen die Spitzenteams Garitz und Herzogenaurach regelrechte Klatschen bezogen hatten und in der Vorwoche in Weidhausen nach drei verletzungsbedingten Ausfällen eine bittere 1-Tor-Niederlage hinnehmen mussten.
Aber vielleicht war es gerade der Geist des „CE“ auf den Trikots der TVH-lerinnen, der ihnen zum richtigen Zeitpunkt die nötige Stärke verlieh, um gegen den Favoriten zu bestehen. Fichtelgebirge musste ohne Hermankova antreten, während beim TVH die an der Wurfarmschulter verletzte Jenny Wagner mit der Nichtwurfhand agieren musste. Beide lautstarke Fan-Blöcke sahen einen nervösen Beginn, bei dem der TVH schneller zu seinem Spiel fand und bis zur 10. Minute eine 5:2-Führung herauswarf. Da zog Gästetrainer Dieter Schmidt zum ersten Mal mit dem Team-Timeout die Notbremse. Dies führte zunächst zum 7:5, doch Gabi Zuber und die Hauptangreiferinnen Cathrin Drescher, Natalie Huber und Theresa Stöcker erhöhten den Druck über 9:5 und 11:7 zum 13:8-Pausenstand.
Die Fans beider Lager trauten ihren Augen nicht, als nach dem Wechsel in der 42. Minute ein 18:11 aufleuchtete. Caro Schramm zog als Spielmacherin die Fäden und wiederholt konnte die quirlige Sandra Rotsching nur siebenmeterreif gebremst werden, die Strafwürfe saßen und Katha Schlegel traf beim Tempogegenstoß. Nun kam eine Phase, in der sich der TVH beinahe selbst besiegt hätte: unerklärliche technische Fehler nutzte die HSG mit leichten Toren zum 18:15, ein anschließend vergebener Siebenmeter und das 18:16 schienen den Spielverlauf auf den Kopf zu stellen. Doch das Trainergespann Luka Veraja und Miri Aust vertrauten ihrem Team und schworen mit einem Timeout für die Schlussphase ein.
Sechs Minuten lang brodelte der „Hexenkessel“ ohne einen einzigen Torerfolg auf beiden Seiten. Dann jedoch fasste sich Cathrin Drescher ein Herz und brach mit dem 19:16 den Bann in der 56. Minute und Steffi Huber war es vorbehalten, mit dem 21:16 und 22:17 den Endstand herzustellen. Befreiter Jubel im TVH-Lager mit „Dadadauah-Schlachtrufen“ und für jede Spielerin ein Trainings-T-Shirt von (Bianca Bötschs) Oma Inge waren die Belohnung für ein Unterfangen, bei dem die TVH-Damen gerade dabei sind, sich am eigenen Schopf herauszuziehen. Ein – so nicht erwarteter – Anfang ist gemacht und mit dieser Einstellung wird der TVH versuchen, am kommenden Samstag in Rimpar den ersten Auswärtspunkt anzuvisieren.
G.A.