TV Marktleugast – TV Helmbrechts 11:18 (3:8)
Sensationelles Spiel der TVH-Damen in der „Hölle Nord“ -Beim Spitzenreiter TV Marktleugast 18:11-Sieg gelandet...
TV Marktleugast: Gabi Höpfner (Tor); Birgit Schatz, Heike Buß (1), Miriam Döring, Jennifer Lauterbach (1), Elke Ruckdeschel (1), Eva Thieroff (2), Caroline Schramm, Carmen Mantel (5/4), Sabrina Krausch (1), Sandra Dietrich, Stefanie Huber, Anja Höpfner, Katharina Schlegel.
TV Helmbrechts: Bianca Bötsch (Tor);
Miri Aust (6/2), Agneta Dörfler (2), Cathrin Drescher (2), Manuela Fischer, Natalie Huber (2/2), Sandy Lorenz (3), Angela Manig (1), Sandra Rotsching, Susanne Stöcker (1), Susanne Wolfrum (1).
Zuschauer: 300;
Schiedsrichter: Lehmann/Schwarz (Forchheim);
Zeitstrafen: Marktleugast 5, TVH 6.
Siebenmeter TVM 5/4 verwandelt, TVH 10/4
Spielfilm: 0:5(16.), 2:5, 2:7, 3:8 (Halbzeit); 6:8(38.), 6:10, 9:10(44.), 9:15(54.),11:15(56.), 11:18 (Endstand)
MARKTLEUGAST/HELMBRECHTS – Die TVH-Damen können zwar in dieser Serie den letztjährigen, mehr als überraschenden, 2. Platz in der Landesliga Nord nicht mehr erreichen – dazu gab es zu viele bittere 1-Tor-Niederlagen in den entscheidenden Spielen – aber sie haben sich in den letzten Wochen zum absoluten „Meister-Macher“ entwickelt. Zunächst holten sie beim Tabellenführer Marktsteft einen Punkt, so dass Heroldsberg und Marktleugast neue Spitzenreiter werden konnten, um im Gefolge mit dem 21:18-Sieg über Heroldsberg die Marktleugasterinnen zum alleinigen Tabellenführer zu machen, die auch schon vorzeitig die Meister-Ehren anpeilen durften.
Dazu hätte es nur eines Sieges in der „Hölle Nord“ gegen Helmbrechts bedurft, um mit vier Punkten Vorsprung in die Runde der letzten drei Spiele gehen zu können. Aber es kam alles ganz anders: Marktleugast musste auf Sonja Exner verzichten und die TVH’lerinnen wussten nicht, ob die vor drei Wochen erlittene Außenband-Verletzung ihrer Spielertrainerin Miri Aust nach dieser Zeit einen ersten Einsatz zulassen würde.
Und dieser Einsatz kam dann relativ früh in der 10. Minute beim dritten Siebenmeter für den TVH (der schon zwei vergeben hatte), als Miri Aust das 0:3 markierte, nachdem Sandy Lorenz und Cathrin Drescher die beiden ersten Treffer besorgt hatten. Letztere war es auch, die mit einem „Hammer“ ins Tordreieck der besten Marktleugasterin – Torhüterin Gabi Höpfner – keine Chance ließ und Angie Manig setzte in der 15. Minute das 0:5 noch drauf.
Man darf sich kaum den Spielstand vorstellen, der in der ersten Halbzeit möglich gewesen wäre, hätte der TVH nicht noch zwei weitere Strafwürfe vergeben und die vier Pfostenknaller verwandelt. So stand es zum Wechsel „nur“ 3:8 und die schlechte TVH-Chancenverwertung sollte zum Beginn der zweiten Halbzeit die Gastgeberinnen wieder ins Spiel bringen.
Denn nach 6:10 in der 40. Minute schaffte der TVM durch die sichere Siebenmeterschützin Carmen Mantel (2x) und einem Tor in Unterzahl nicht nur den erst- und letztmaligen Anschlusstreffer zum 9:10, sondern er bekam auch die Gegentor-Möglichkeiten nach erneut zwei verworfenen TVH-Siebenmetern.
Doch die letzten 12 Minuten dieser denkwürdigen Partie gehörten ausschließlich den Helmetzerinnen. Bianca Bötsch im TVH-Tor, die ihr Gegenüber noch übertraf, ließ noch ganze zwei Tore nach dem 9:15 zu, während die Außenspielerinnen Susanne Wolfrum und Sandy Lorenz (2), sowie die junge Natalie Huber(7m) einnetzten. Der Jubel im TVH-Trommel-Fan-Block kannte keine Grenzen mehr, als die beiden Würfe aus der zweiten Reihe von Agi Dörfler und ein Doppel-Konter von Miri Aust, die mit zwei astreinen „Steels“ bei Marktleugaster Kontern ihrer Leistung die Krone aufsetzte, die Tore zum 11:18-Endstand erbrachten.
Eine bis in die Haarspitzen motivierte TVH-Damen-Mannschaft, in der ohne Ausnahme alle ihr Bestes gaben und ohne Gezicke eine geschlossene Leistung ablieferten, verließ an diesem Tag als bislang einziges Team in dieser Saison die Hölle Nord als verdienter, gefeierter und würdiger Sieger. Immerhin hatte man dieses Kunststück im vergangenen Jahr als Erster fertiggebracht und den Heimnimbus des TV Marktleugast gebrochen. Beste Werbung für den Damen-Handball in Oberfranken von zwei gewachsenen Vereinen – hinter den Bayernligisten TV Weidhausen und HaSpo Bayreuth an nächster Stelle rangierend – war es allemal.
Auf einmal wird das Finale um die Meisterschaft in der Landesliga wieder spannend, wobei Marktleugast mit zwei Punkten Vorsprung vor Heroldsberg und vier Zählern vor Herzogenaurach die Möglichkeit gegeben ist, alles aus eigener Kraft zu schaffen. Der TVH hat in den Schlusswochen mit ausgezeichneten Leistungen gegen die jeweiligen Tabellenführer die Rolle des „Züngleins an der Waage“ nahezu perfekt gespielt und könnte sich bis zum Saison-Ende direkt hinter dem Führungs-Trio im Klassement platzieren.