TVH Damen I – HSG Fichtelgebirge 23:19 (7:8)
TVH-Damen: Bianca Bötsch (Tor); Miri Aust (4), T. Aust, Dörfler (2), Drescher (5), Fischer (1), Huber (1), A. Manig (4/3), Rotsching (3), Sus. Stöcker (3), Wagner, K. Wolfrum;HSG Fichtelgebirge: Faltenbacher, Drexler (Tor); Wolf, Werner, Leukard (2), Weigel (2), Späthling, T. Lenhard (2), Öchsler, Mages (1), Schlosser (8/3), J. Lenhard (4/1).
Zuschauer: 120;
Schiedsrichter: Kamm/Waltner (Erlangen);
Zeitstrafen: TVH 4, HSG 4 .
HELMBRECHTS – Ein rassiges Landesliga-Damen-Lokal-Derby erlebte am Sonntagnachmittag der „Helmetzer Hexenkessel“, den die Damen des TVH und der HSG Fichtelgebirge für das anschließende Männer-Derby anschüren ließen. Und wahrlich – die Fans beider Teams erlebten größte Hitze und Kälte während des Spieles zu verschiedensten Zeiten. Das Drehbuch hätte spannender nicht geschrieben werden können:
Die Damen aus dem Fichtelgebirge legten los wie die Feuerwehr und nach zehn Minuten stand es 0:4, wobei die Gäste noch einige Chancen vergaben. Alle TVH-Würfe wurden von Faltenbacher im HSG-Tor immer wieder entschärft und es schien sich ein Debakel für den TVH anzubahnen. Zwar brachte Spielertrainerin Miri Aust mit dem Kontertor in der 13. Minute Helmbrechts wenigstens aufs Papier, doch die postwendende Antwort war das 1:5, wobei die Ausnahme-Athletin Schlosser (ehemals Regionalliga Regensburg) allein dreimal erfolgreich war.
Nach dieser 18. Minute ging ein erster Ruck durch die gastgebende Mannschaft und vier Tore in Folge brachten aus fataler Lage den TVH zurück ins Spiel (zwei 7-m Manig, Fischer und Rotsching). Auch nach erneutem Rückstand (5:7) und vergebenem Strafwurf hämmerte Drescher zweimal die Kugel ins Netz zum 7:7 und nur ein Gäste-Siebenmeter ergab den 7:8-Pausenstand.
Kaum zu beschreiben, wie die Halle zu Beben anfing (Fichtelgebirgsanhänger), als in der 38. Minute (9:12) der Gast wieder auf die Siegerstraße zu gelangen schien. Niemand in der Halle konnte ahnen, dass dies für zehn Minuten der letzte Treffer der HSG gewesen sein sollte. Neun (!) TVH-Tore hintereinander – eines schöner als das andere – von sieben verschiedenen Spielerinnen brachten den TVH-Anhang zum Toben, zumal Bianca Bötsch im TVH-Kasten zur Höchstform auflief und mehrere Hundertprozentige zunichte machte.
Mit dem 20:13 (51.) und 22:15 (54.) blieben die Helmetzerinnen am Drücker und ließen der HSG bis zum Schlusspfiff nur noch die Ergebniskorrektur zum 23:19. Fazit: Nach drei Spielen wegen Verletzungspause – die die TVH-Damen mit toller Kampfkraft gegen Teams aus dem hinteren Drittel trotzdem gewinnen konnten – brauchte Bianca Bötsch verständlicherweise eine Anlaufzeit, um dann mit überragender Leistung der nötige Rückhalt zu sein. Ein geschlossener Mannschaftsverbund, in der Jede für Jede kämpft und nahezu alle Spielerinnen sich in die Torschützenliste eintragen konnten, erbrachte einen unerwarteten, aber verdienten Derby-Sieg und dieser Zusammenhalt ist seit Wochen der Garant dafür, das jeweils Unmögliche möglich zu machen. 10:0-TVH-Punkte hätten angesichts der Verletzten-Misere auch leicht ein 0:10 sein können. Die HSG wird mit dieser Mannschaft am Ende sicherlich in der Spitzengruppe der Liga zu finden sein.
K.N.