TVH - Handball "Männer - BZOL" vom Samstag, 18. Jan. 2020 - 19:45 Uhr
HANDBALL MÄNNER BZOL
TV Helmbrechts - HSG Rödental/Neustadt 17 : 26 (6 : 12)
TV Helmbrechts
Hoffmann, Cenk Uzun (Tor);
Benjamin Aust (2), Dominik Aust (3/1), Rittweg, Köhler, Müller (1), Richter (1), Stefan Roßner, Baumgärtel (3), Schrepfer (3), Schneider (3), Sammet (1).
Schiedsrichter: Langner (Weitramsdorf); Liebsch (Hammelburg)
Zuchauer: 120
Zeitstrafen: Helmbrechts 5; Rödental 6.
Rote Karten: Benjamin Aust (TVH) in der 34. Min. und Moritz Weitz (HSG) in der 27. Min - jeweils wegen Foulspiel.
Siebenmeter: 2/1; 4/2.
Spielfilm: 0:6, 3:8, 4:11, 7:12, 8:14, 10:17, 12:20, 16:21, 17:26.
War sie es vielleicht schon, die Entscheidung im Titelrennen in der Bezirksoberliga Oberfranken? Diese Frage konnten sich alle in der Halle unmittelbar nach Spielschluss selber beantworten. Ja, es ist die Entscheidung. Auch wenn noch 10 Rückrundenbegegnungen zu absolvieren sind, wird sich eine derart souverän aufspielende HSG Rödental/Neustadt die Rückkehr in die Landesliga/Nord nicht mehr verbauen lassen. Immer noch verlustpunktfrei halten die Mannen aus dem Coburger Land den Platz an der Sonne. Jetzt aber bereits mit 6 Zählern Vorsprung vor Helmbrechts, Hochfranken und Kunstadt, wobei Helmbrechts als Aufsteiger aufgrund der bevorstehenden Fusion mit dem TV Münchberg sowieso nicht in Frage käme.
Warum die Gäste noch immer ohne Minuspunkt ganz vorne stehen, bewiesen sie vom Anpfiff weg. Die Hallenuhr zeigte 10:12 Uhr, als Kenny Schramm zum 0:6 einnetzte. Damit war schnell klar, wer dieser Begegnung seinen Stempel aufdrücken würde. In dieser Form ist die Spielgemeinschaft aus dem Coburger Land einfach eine Nummer zu groß für diese Liga. Das galt auch an diesem Tage für die Hausherren. Deren Verletztenliste sich allein in der Vorwoche mit Gmach, Frisch, Breuherr und Szwarc erweiterte.
Bereits vor zwei Wochen in Weidhausen zeichnete sich ein Rhythmusverlust beim TVH ab, der in der Heimpartie gegen Marktleuthen/Niederlamitz nicht gleich wieder zurückgewonnen werden konnte. Zudem profitierten die Gäste von der Tatsache, dass mit Schrepfer, Richter, Schneider und Sammet die sonstigen 4 Haupttorschützen angeschlagen ins Match gingen. Zudem fehlte die Durchschlagskraft des verletzten Moritz Gmach.
Der Gegenpol im Angriff gegenüber dem der Gäste war damit nicht vorhanden. Hinzu geselte sich ein miserabler Start in diese Hausaufgabe und ein überragender Gästekeeper, der seinen Teil zum Gelingen beitrug. Ehe sich der TVH am Spitzenreiter ausrichten konnten, lag dieser schon mit 6:0 vorne. Völlig ungewohnt für den noch immer Ligazweiten Helmbrechts, dass in der Startphase eines Spieles rein gar nichts gelingen wollte.
Aber die gute Darbietung von Cenk Uzun zwischen den Pfosten, Benjamin Aust und Pascal Müller waren ausschlaggebend, dass sich die Hauherren ins Spiel kämpften. Doch als es den Anschein hatte, dass sich Helmbrechts peu á peu ins Match arbeiten könnte, machte die Rote Karte für Benjamin Aust alles zunichte.
Im Vergleich zur Roten Karte, kurz vorher, für Gästespieler Weitz, war es ein vergleichsweise harmloses Foul. Dass die sonst guten Unparteiischen dies so auslegten, ist und bleibt Interpretationssache.
Doch damit wurden alle Bemühungen der Hausherren im Keim erstickt. Jetzt hieß es Improvisation und die gelang positionsbedingt verständlicherweise nicht immer, oder auch oft nicht. Für die Gäste ein "gefundenes Fressen", die sich auf ihren sicheren und meist 7-8-Tore-Vorsprung mehr oder weniger ausruhen konnten - bis zum 13:21. dann folgte die Phase, wo die Gastgeber alle noch möglichen und vorhanden Kraftreserven in einen Topf warfen und gut damit umgingen.
Was folgte, war die Aufholjagd zum 16:21, mit dem leichten Schielen auf vielleicht sogar noch mehr. Aber es hatte sich auch schnell wieder ausgeguckt. Nämlich in der Schlussviertelstunde, als die HSG Rödental/Neustadt nochmals die Drehzahl nach oben schraubte. Jetzt setzte sich der Gast im Stile einer Spitzenmannschaft mit einem 5:1-Lauf noch deutlich ab, wobei die Gastgeber mit einer Vielzahl an technischen Fehlern und Fehlwürfen tüchtig Pate standen.
Was am Ende bleibt, sind die Tatsachen, dass die Gäste mit dieser eindrucksvollen Vorstellung auf die Zielgerade zur Meisterschaft eingebogen sind und im Gegenzug das Platzen eines schönes Traumes beim Heimteam.